NordLB: Profiteur der Zinswende, aber Sorgenkind der Sparkassen
Hohe Risikovorsorge im Immobiliengeschäft
Die NordLB hat im vergangenen Jahr einen Vorsteuergewinn von 271 Millionen Euro erzielt. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (129 Millionen Euro). Die Bank profitierte von den gestiegenen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Ausbau ihres Geschäfts.
Der Zinsüberschuss, also die Differenz zwischen Zinsaufwendungen und Zinserträgen, stieg um 20 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das Kreditvolumen wuchs um 5 Prozent auf 175 Milliarden Euro.
Die Bank musste allerdings auch höhere Rückstellungen für drohende Kreditausfälle bilden. Diese stiegen um 99 Millionen Euro auf 241 Millionen Euro. Verantwortlich dafür war vor allem die gewerbliche Immobilienfinanzierung.
Schwächer als die Konkurrenz
Im Vergleich mit anderen Landesbanken schneidet die NordLB aber weiterhin schwach ab. Die Helaba fuhr 2023 einen Vorsteuergewinn von 772 Millionen Euro ein, die LBBW sogar 1,4 Milliarden Euro.
Die NordLB ist kleiner als die anderen Landesbanken, aber auch ihre Profitabilität ist geringer. Das Verhältnis von Kosten zu Erträgen lag im vergangenen Jahr bei 74 Prozent – und damit deutlich höher als bei der LBBW und der Helaba mit rund 59 Prozent.
Streit mit den Sparkassen
Die NordLB ist ein Sorgenkind der Sparkassen. Viele Sparkassen würden die Bank gerne abwickeln, weil sie sich von ihr nicht ausreichend unterstützt fühlen. Mehrheitseigner Niedersachsen und Vorstandschef Jörg Frischholz wollen die Bank dagegen weiterentwickeln.
Weichenstellungen für die Zukunft
Die NordLB will im laufenden Jahr ihre operative Profitabilität weiter steigern.
„In unseren Kerngeschäftsfeldern wollen wir unser Kundengeschäft ausbauen – unter Beibehaltung der bewährten konservativen Risikopolitik“, sagte Frischholz.
Die Bank profitiert derzeit von der Zinswende. Es ist aber abzuwarten, wie sich die Bank im Falle einer Rezession entwickeln wird.