Bodo Ramelow tritt wieder an: Thüringer Linke bestimmen Spitzenkandidaten mit überwältigender Mehrheit
Die Linke in Thüringen hat sich entschieden: Bodo Ramelow soll die Partei erneut in den Landtagswahlkampf führen. Bei der Landesvertreterversammlung konnte der amtierende Ministerpräsident eine beeindruckende Zustimmung von 99,12 Prozent verbuchen. Ein klareres Votum für Ramelow hätte es kaum geben können. Sein Rückhalt in der Partei zeigt sich noch stärker als im Jahre 2019, als ihm bereits eine hohe Zustimmungsrate von 97,35 Prozent zuteilwurde.
In Bad Blankenburg demonstrierte die Linke Geschlossenheit, doch auch Entschlossenheit ist aus Ramelows Worten herauszuhören: Er positioniert sich klar gegen rechte Tendenzen und formuliert den Kampf gegen die 'Normalisierung des Faschismus' als eines seiner zentralen Anliegen. Seit 2014 lenkt Ramelow mit kurzer Unterbrechung die Geschicke Thüringens. Mit ihm an der Spitze hatte Die Linke bei der Landtagswahl 2019 das beste Ergebnis erzielt und ist nach wie vor im Landtag die stärkste Fraktion.
Die politische Konstellation in Thüringen bleibt schwierig. Ramelows rot-rot-grüne Minderheitsregierung operiert ohne eigene Mehrheit und hat auch keine kontinuierliche Unterstützung eines Tolerierungspartners. Für die Landtagswahl am 1. September hat sich Ramelow nichtsdestotrotz hohe Ziele gesetzt.
Aktuelle Umfragewerte zeigen Die Linke jedoch auf dem dritten Rang, hinter der AfD und der CDU, mit Prognosen zwischen 15 und 18 Prozent. Es wartet also ein herausfordernder Wahlkampf auf Ramelow und seine Partei, in dem sie sich sowohl gegenüber den bürgerlichen Parteien als auch gegen den Rechtspopulismus behaupten müssen. (eulerpool-AFX)