Ninja Gaiden 4: 1 Stunde Gameplay zeigt brutale Anti-Souls-Action
In einer Zeit, in der das Action-Genre von methodischer Langsamkeit und bedächtigem Taktieren dominiert wird, schickt sich Team Ninja an, einen ohrenbetäubenden Donnerschlag durch die Gaming-Landschaft zu jagen. Eine volle Stunde ungeschnittenes, unkommentiertes Gameplay zu „Ninja Gaiden 4“ ist aufgetaucht, und es ist weit mehr als nur ein weiterer Trailer. Es ist ein Manifest. Eine aggressive Kampfansage und ein Liebesbrief zugleich, adressiert an all jene, die sich nach der Rückkehr der entfesselten, blitzschnellen und unbarmherzigen Action der glorreichen 2000er-Jahre sehnen. Im Zentrum steht der neue Protagonist Yakumo, und er ist nicht gekommen, um zu verhandeln.
Mehr als nur ein Schwert: Die Dynamik der Bewegung
Die Demonstration beginnt trügerisch ruhig auf einer langen Brücke, doch die Idylle ist nur von kurzer Dauer. In einem infernalischen Krachen kollabiert die Struktur und zwingt Yakumo in eine atemberaubende Flucht nach vorn. Hier entfaltet sich die neue Dimension von „Ninja Gaiden 4“: Es geht nicht mehr nur um den Kampf am Boden. Mit einem Greifhaken klammert sich Yakumo an eine Schiene und rast in einem waghalsigen Rail-Grind-Abschnitt durch die Trümmer. Dies ist keine simple Zwischensequenz, sondern spielbare, hochdynamische Action. Du musst Hindernissen ausweichen, über Barrieren springen und dich im letzten Moment von der Schiene schwingen, um nicht von einem entgegenkommenden Zug pulverisiert zu werden. Es ist ein klares Statement, dass die Fortbewegung in diesem Spiel ebenso tödlich und anspruchsvoll ist wie der Kampf selbst.
Die Symphonie des Stahls: Ein blutiges Ballett
Kurz darauf bekommen wir, worauf alle gewartet haben: den Kampf. Und er ist genau das, was die Fans sich erhofft haben – ein brutales, unerbittliches und blutgetränktes Ballett der Zerstörung. Yakumo bewegt sich mit einer katzenhaften Agilität, weicht Angriffen im Bruchteil einer Sekunde aus und entfesselt im Gegenzug eine Flut von chirurgisch präzisen Schnitten. Das Gameplay ist eine unverkennbare Hommage an die Klassiker der Serie, aber auch an andere Ikonen wie „Devil May Cry“. Die Gegner, von kybernetischen D.D.O.-Soldaten bis hin zu schwebenden Burabura-Laternen-Dämonen, dienen nur als Leinwand für Yakumos Kunst des Tötens. Garniert wird das Gemetzel durch ein System optionaler Ziele, das dich für besondere Leistungen – wie das Ausschalten einer bestimmten Anzahl von Feinden – mit wertvollen Belohnungen wie „Purpurroten Blutpellets“ und NinjaCoins versorgt.
Ein Manifest gegen den Strom: Die Seele des Spiels
Jede einzelne Sekunde dieses Gameplays untermauert die Worte, die Director Yuji Nakao bereits vor Monaten sprach. Er beklagte den Verlust dessen, was er als die „goldene Ära“ der 3D-Slash-Action-Spiele bezeichnete. „Natürlich habe ich selbst viele Souls-like-Spiele gespielt und genossen“, gab er zu. „Aber gleichzeitig glaube ich auch, dass es eine gewisse Wahrheit in der Annahme gibt, dass ‚klassische 3D-Slash-Action‘ in letzter Zeit schwerer zu finden war.“ Er spüre, dass viele Action-Fans sich danach sehnen, diese Erfahrung wiederzuerleben. „Ninja Gaiden 4“ ist seine Antwort auf diesen ungestillten Hunger. Es ist ein bewusstes Gegenstück zur Dominanz der Souls-likes, ein Spiel, das nicht bestrafen, sondern den Spieler in einen Rausch der Geschwindigkeit und der Macht versetzen will. Dieser Titel ist kein Trendfolger, er ist ein stolzer Rebell, der am 21. Oktober die alte Ordnung wiederherstellen will.


