
Neu entdeckte Mikrobe im Boden könnte Verschmutzungsproblem unseres Wassers lösen
Mittlerweile haben wir Menschen unser Wasser dauerhaft verschmutzt. Viele Schadstoffe bekommen wir nie wieder heraus, wenn sich keine ganz neuen Möglichkeiten ergeben. Bodenmikroben waren schon immer hervorragende Wasserfilter, doch sind sie beispielsweise durch den Einsatz moderner Pestizide und Herbizide in der Landwirtschaft stark dezimiert. Außerdem können diese Mikroorganismen nicht jeden Schmutz bewältigen. Neu entdeckte Mikroben in tiefen Bodenschichten könnten endlich die Lösung bringen.

Verschmutztes Wasser fördert gefährliche Krankheiten
Wir Menschen hinterlassen überall auf der Erde unsere bleibenden Spuren bis ins Grundwasser hinein. Verschmutztes Wasser fördert die Umweltzerstörung und gefährliche Krankheiten, von Hormonstörungen bis hin zu Krebs. Was können wir dagegen machen, dass sich immer mehr Schadstoffe darin ansiedeln? James Tiedje ein weltweit anerkannter Mikrobiologe, beschäftigt sich intensiv mit diesem Problem. Er ist Direktor des Zentrums für mikrobielle Ökologie der Michigan State University (MSU) und untersucht die sogenannte »kritische Zone« der Erde, die sich von den Baumwipfeln hinab bis in eine Bodentiefe von 213 Metern erstreckt. In dieser Zone finden die wesentlichen Prozesse unseres Wasser- und Nährstoffkreislaufes statt.
Organismen in 21 Meter Tiefe verhalten sich hochaktiv
Im US-Yellowstone-Nationalpark entdeckten Tiedje und sein Team nun in 21 Meter Tiefe eine bisher unbekannte Mikrobe. Der Stamm erhielt den Namen Sysuimicrobiota (ehemals CSP1-3) und wurde seitdem in einer Vielzahl von Umgebungen wie hydrothermalen Schloten, Böden in gemäßigten Breiten und Schwemmlandgrundwasserleitern geortet. Die winzigen Organismen fühlen sich in sauerstoff- und nährstoffarmen Umgebungen wohl, verbreiten sich dort stark und verhalten sich hochaktiv. Sie sieben die verbleibenden Schadstoffe aus, die die »obere Verteidigungslinie« passieren konnten, bevor das Wasser in tiefe Aquifere gelangt.
Nun züchten die Forscher unter hohem Aufwand Sysuimicrobiota im Labor, um herauszufinden, wie effektiv die Mikroben arbeiten und auf welche Weise sie für die Wasserreinigung einsetzbar sind. Die Chancen stehen gut, dass wir mithilfe der Natur unser Wasser wieder sauberer bekommen.
Quelle: newatlas.com