Nach Blutbad mit 33 Toten: China beschuldigt Uiguren

02. März 2014, 15:08 Uhr · Quelle: dpa

Kunming (dpa) - Uigurische Separatisten sollen nach amtlichen Angaben für das Blutbad mit insgesamt 33 Toten im Bahnhof der Metropole Kunming in Südwestchina verantwortlich sein.

Mehr als zehn schwarz gekleidete Täter seien am Samstagabend «wie verrückt» mit langen Messern auf die Menschen in der Kartenverkaufshalle und auf dem Vorplatz des überfüllten Bahnhofs losgegangen.

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, seien 29 Reisende getötet und rund 130 Menschen verletzt worden. Die Polizei habe «mindestens» vier Angreifer erschossen, darunter eine Frau, berichtete das Staatsfernsehen. Eine weitere Täterin sei verletzt festgenommen worden. Ihre Identität wurde zunächst nicht enthüllt. Nach mindestens fünf anderen Angreifern wird noch gefahndet.

Es sei ein «ein organisierter, vorsätzlicher und brutal ausgeführter terroristischer Überfall» gewesen, berichteten die Behörden. Uigurische Separatisten aus der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang seien dafür verantwortlich. Bilder zeigten Opfer in Blutlachen zwischen Gepäck, Schuhen und Habseligkeiten. Das Fernsehen zeigte, wie Polizisten unter anderem eine Machete sicherstellten.

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping verurteilte den Gewaltakt und rief zum energischen Kampf gegen den Terrorismus auf. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Tat. Ein Sprecher des in München ansässigen Weltkongresses der Uiguren distanzierte sich von der Attacke, die nicht zu rechtfertigen sei. Er forderte eine transparente Aufklärung des Verbrechens. Es dürfe nicht zu einer verstärkten Repression der Uiguren in China führen.

«Beweise am Tatort» zeigten, dass der Anschlag von Separatisten aus Xinjiang organisiert worden sei, schrieb die Staatsagentur Xinhua. «Es war ein typischer Terroranschlag und ein schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit», hieß es in einem Kommentar. Das Blutbad passierte nur einen Tag vor Beginn der Sitzung der politischen Konsultativkonferenz und vier Tage vor dem Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking - traditionell eine politisch heikle Zeit, in der die Sicherheitsvorkehrungen im Land verschärft werden.

Gegen 21.20 Uhr Ortszeit nahm die Tragödie ihren Ausgang. Yang Haifei aus Kunming schilderte Xinhua, er habe gerade eine Fahrkarte gekauft, als eine Gruppe von zumeist schwarz gekleideten Leuten aufgetaucht sei. «Ich sah einen Menschen mit einem langen Messer auf mich zukommen. Ich rannte mit anderen davon.» Wer nicht schnell genug gewesen sei, sei schwer verletzt worden. «Sie fielen einfach zu Boden.» Er selbst sei an Brust und Rücken getroffen worden.

Die 19-jährige Studentin Liu Chen aus Wuhan wollte gerade mit ihrer Freundin Karten für die Fahrt in die Touristenstadt Lijiang kaufen. «Zuerst dachte ich, dass sich nur Leute streiten, aber dann sah ich Blut und hörte Schreie.» Der Bahnhof in Kunming zählt zu den größten in China und ist die Hauptdrehscheibe in Yunnan, das an Birma, Laos und Vietnam grenzt und ein beliebtes Touristenziel ist.

Die Umstände der Bluttat wirkten ungewöhnlich. Meist kommt es in Xinjiang selbst zu Zusammenstößen zwischen Uiguren und chinesischen Sicherheitskräften, aber Gewalt außerhalb der autonomen Region ist eher selten. Die Behörden sahen allerdings auch uigurische «Terroristen» am Werk, als im Oktober ein Auto am Eingang zur Verbotenen Stadt in Peking in eine Menschenmenge fuhr und in Flammen aufging. Drei Insassen - Mitglieder einer Familie aus Xinjiang - sowie zwei Touristen starben. Das Motiv der Familie blieb unklar.

Die muslimischen Uiguren sind in Xinjiang in Nordwestchina beheimatet. Wegen der Spannungen zwischen der Minderheit und den Chinesen gilt die Region als Konfliktherd. Das Turkvolk fühlt sich durch die chinesische Fremdherrschaft politisch, religiös und kulturell unterdrückt. Die Regierung in Peking wirft Uiguren separatistische Bemühungen und Terrorismus vor. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten sich die Kommunisten das frühere Ostturkestan einverleibt.

Terrorismus / China
02.03.2014 · 15:08 Uhr
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