Moody's Herabstufung: US-Börsen Rallye unter Druck
Die jüngste Abstufung der Vereinigten Staaten durch die Ratingagentur Moody's könnte den laufenden Höhenflug der US-Börsen vorerst bremsen. Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart am Montag taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 42.399 Punkten, während der technologielastige Nasdaq 100 gar mit einem Rückgang von 1,5 Prozent erwartet wird.
Die USA haben nun auch bei der letzten der großen Ratingagenturen die Top-Bonität verloren, ein Schritt, der der hohen Staatsverschuldung geschuldet ist. Analyst Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg bemerkt hierzu, dass die Herabstufung der Kreditwürdigkeit überfällig war, denn trotz einer robusten Konjunktur blieben die Finanzierungsdefizite beständig hoch.
Die Staatsverschuldung ist inzwischen auf rund 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen, ohne Aussicht auf Besserung. US-Präsident Donald Trump trachtet danach, ein weitreichendes Steuergesetz durch den Kongress zu bringen, was die Staatsverschuldung um weitere Billionen erhöhen könnte.
Trotz dieser ernüchternden fiskalischen Zahlen bleibt die US-Wirtschaft beeindruckend widerstandsfähig und dynamisch. Die Herabstufung durch Moody's dürfte die Refinanzierung der USA über Staatsanleihen jedoch verteuern.
Steigende Renditen an den Anleihenmärkten könnten Aktien unattraktiver machen und insbesondere Technologietitel belasten. In New York erlitten im vorbörslichen Handel die 'Magnificent 7' Tech-Giganten deutliche Verluste, wobei Tesla fast vier Prozent einbüßte.
Auch Reddit wurde hart getroffen, nachdem eine Abstufung durch die Bank Wells Fargo die Aktie um über sieben Prozent absacken ließ. Dies wurde durch den steigenden Konkurrenzdruck seitens Google, die ihre KI-Funktionalitäten aggressiver ausbauen, noch verstärkt.