Meta greift nach Top-Talenten von OpenAI – Altman kritisiert „Giganten-Angebote“
Meta verschärft seine Rekrutierungsbemühungen im Kampf um die besten KI-Talente. Laut OpenAI-CEO Sam Altman bietet der Social-Media-Konzern Entwicklern seines Unternehmens Wechselprämien von bis zu 100 Millionen Dollar sowie teils noch höhere Gesamtvergütungen an. Ziel sei es, eine „Superintelligence“-Einheit aufzubauen, um technologisch zu OpenAI aufzuschließen. Bislang, so Altman, habe jedoch niemand aus seinem engsten Entwicklerkreis das Angebot angenommen.
Altman äußerte die Vorwürfe im Podcast Uncapped, der von seinem Bruder Jack moderiert wird. „Ich habe gehört, Meta sieht uns als ihren größten Konkurrenten“, so Altman. Die aggressiven Anwerbeversuche seien rational – schließlich sei Metas bisherige KI-Strategie nicht wie erhofft aufgegangen. Dabei nahm er Meta direkt ins Visier: „Sie konzentrieren sich zu sehr auf Geld und zu wenig auf Mission und Substanz.“
Besonders brisant: Meta-CEO Mark Zuckerberg soll sich persönlich bei potenziellen Kandidaten melden, um sie zum Wechsel zu bewegen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Die Aktion steht im Zusammenhang mit Metas groß angelegter Offensive im Bereich künstlicher Intelligenz. Erst vergangene Woche investierte der Konzern 15 Milliarden Dollar in das Start-up Scale AI und sicherte sich dessen Mitgründer Alexandr Wang.
Trotz öffentlicher Ankündigungen, KI-Marktführer werden zu wollen, hinkt Meta weiterhin hinterher. Die Entwicklung des hauseigenen LLM-Modells „Llama 4“ sorgte für Kritik: Es fehle an Transparenz bei der Leistungsbewertung, außerdem wurde kein vollständiger technischer Bericht veröffentlicht. Ahmad Al-Dahle, Leiter des GenAI-Bereichs bei Meta, räumte auf X qualitative Schwankungen ein, wies Manipulationsvorwürfe aber zurück.
Die Entwicklung des intern als „Behemoth“ bekannten Kernmodells verzögert sich, während kleinere Konkurrenten wie DeepSeek mit deutlich geringeren Budgets Fortschritte erzielen. Parallel verliert Meta an Know-how: Führende Llama-Entwickler sowie Joelle Pineau, Chefin der KI-Forschung, haben das Unternehmen verlassen. Zuckerberg hat daraufhin das Führungsteam für Generative AI neu aufgestellt.
Laut Plattform Levels.fyi liegt das jährliche Vergütungspaket eines Software Engineers bei OpenAI zwischen 238.000 und 1,34 Millionen Dollar, während Meta bei Top-Kandidaten bis zu 3,7 Millionen Dollar zahlt. Trotz der enormen Summen bleibt die Frage, ob finanzielle Anreize allein ausreichen, um die Innovationslücke zu schließen.