Machtkampf um US-Stahlindustriegiganten: Gewerkschaft wehrt sich gegen Nippon-Übernahme
Die geplante Übernahme von U.S. Steel durch das japanische Unternehmen Nippon Steel stößt auf erheblichen Widerstand, insbesondere von Seiten der mächtigen Gewerkschaft United Steelworkers. Deren Vorsitzender, David McCall, zeigte sich besorgt über die fehlenden Garantien zur Sicherstellung der langfristigen Zukunft des traditionsreichen US-amerikanischen Unternehmens.
Nippon Steel, das mit einer beeindruckenden Offerte von 15 Milliarden Dollar aufwartet, sieht sich nicht nur mit Kritik von Präsident Joe Biden und dem designierten Präsidenten Donald Trump konfrontiert, sondern auch mit einer kommenden Prüfung durch das zur Geheimhaltung verpflichtete Gremium CFIUS.
McCall bezweifelt, dass Nippon Steel ausreichend Maßnahmen für Jobsicherheit und Investitionen in die US-amerikanischen Standorte planen. Besonders kritisch sieht er die Möglichkeit, dass Nippon Steel Stahl von seinen internationalen Produktionsstätten in die USA importieren könnte, was er als Bedrohung für die heimischen Anlagen einstuft, die unter anderem den Bau des Empire State Buildings und die Bewaffnung alliierter Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg unterstützten.
Trotz wiederholter Versicherungen von Nippon Steel, nicht auf Importe zu setzen und den US-Markt als zentralen Wachstumsmarkt zu sehen, bestehen bei der Gewerkschaft Zweifel an der Strategie der japanischen Investoren.
Zusätzlich kritisiert McCall die japanische Seite für ihre Untätigkeit gegenüber dem „Mobbing“, wie er es nannte, durch U.S. Steel-CEO David Burritt. Burritt hatte im September angedeutet, er könne ohne erfolgreiche Übernahme Werke schließen und den Hauptsitz aus Pittsburgh verlegen.
Im Kontext dieser Drohungen, die laut McCall bei seinen Mitgliedern erhebliche Verunsicherung auslösten, drängt Nippon Steel darauf, den Deal vor dem Amtsantritt von Trump am 20. Januar abzuschließen, der bereits angekündigt hat, die Transaktion blockieren zu wollen.

