Lufthansa kämpft weiter mit Gegenwind
Trotz steigender Umsätze und Fortschritten beim Konzernumbau bleibt die Lufthansa auf Turbulenzkurs. Zwar läuft das Frachtgeschäft rund und auch Tochtermarken wie Eurowings und Swiss tragen solide Gewinne bei – doch von einer echten Wende kann keine Rede sein. Das Passagiergeschäft stagniert, die Kosten steigen, und neue Risiken drohen: Streiks, schwächere Nachfrage und höhere staatliche Abgaben.
CEO Carsten Spohr, noch vor wenigen Wochen sichtbar optimistisch, muss nun einräumen, dass die Erholung langsamer voranschreitet als erhofft. Zwar stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten 2025 um 5 Prozent auf knapp 30 Milliarden Euro, doch der Gewinn schrumpfte zuletzt – und ohne den Ausfall der massiven Streiks aus dem Vorjahr sähe die Bilanz deutlich blasser aus.
Branchenexperten sehen vor allem im Langstreckengeschäft Druck auf die Erträge. Analyst Harry Gowers (JPMorgan) warnt, Lufthansa treffe die Branchenschwäche besonders hart: „Die Preise stehen unter Druck, und die Flugpläne deuten auf eine anhaltende Verlangsamung hin.“ Dazu kommt hausgemachter Stress – die Piloten fordern höhere Gehälter, Streiks drohen erneut.
Auch die Politik fliegt der Lufthansa derzeit nicht zur Hilfe. Trotz früherer Versprechen steigen die Gebühren für Flugsicherung und Passagierkontrollen weiter. Spohr bleibt dennoch kämpferisch: „Wir haben noch einen großen Weg vor uns.“ Doch viele im Konzern zweifeln – und fragen sich, ob dieser Weg am Ende in ruhigere Höhen führt.


