Lorde über Missbrauchsdebatte: 'Es war lange überfällig'
(BANG) - Lorde sah die Debatte über sexuelle Belästigung in der Entertainment-Industrie schon lange kommen.
Seit letztem Jahr ist nichts mehr so, wie es einmal war in Hollywood. Auch in der Musik- und Fashionbranche häufen sich die Stimmen, die nicht mehr schweigen wollen und ganz offen Erfahrungen mit sexueller Belästigung teilen. Bereits im Januar 2017 hatte Lorde eine Ahnung davon, was sich zusammenbrauen würde. Auf Twitter schrieb sie damals: ''Alte Männer an der Macht müssen sich einem Sturm stellen, den sie nicht verstehen können.'' Im Interview mit 'Billboard' wurde die neuseeländische Künstlerin nun auf ihre weise Botschaft angesprochen und erwiderte: ''Mein prophetischer Tweet! Was wirklich interessant und wichtig an diesem Moment ist, ist, dass jeder Mann, den ich kenne, sich selbst überprüfen muss - er muss sich über seine frauenfeindlichen Neigungen bewusst werden und sein Verständnis von Zustimmung neu überprüfen.'' Dies sei schon ''lange überfällig und essentiell''.
Die Sängerin lobte die Opfer für ihren großen Mut: ''So etwas wie das geschieht nur, wenn die Leute mutig genug sind, um [ihre Geschichten] zu teilen und diese Typen wirklich herunterzuholen. Ich glaube, jede Frau denkt sich gerade 'Oh mein Gott, es passiert wirklich.''' Dennoch müsse man die derzeitige Bewegung mit Vorsicht betrachten, da nicht jeder Frau die gleiche Aufmerksamkeit zuteil werde: ''Eine wirklich wichtige Sache, die Gabrielle Union auf eloquente Weise angesprochen hat, ist, dass wir nicht vergessen dürfen, dass weiße Stimmen viel williger zum Sprechen aufgefordert werden als dunkelhäutige. Es ist so wichtig, zu realisieren, dass schwarze Leute nicht immer dieser Luxus zugestanden wird, dass ihnen jeder zuhört.''