Liberale auf Partnersuche: Rückenwind für Schwarz-Gelb
In den Wochen vor der Bundestagswahl mehren sich die Stimmen führender FDP-Politiker, die ein Bündnis mit der Union anstreben. Agnes-Marie Strack-Zimmermann äußerte gegenüber der "Bild am Sonntag", dass die FDP eine "gewaltige Schnittmenge" mit der Union teilt. Besonders in der Sicherheits- und Wirtschaftspolitik sei Schwarz-Gelb eine "sehr gelungene Kombination". Dennoch betonte sie, dass im Wahlkampf "jeder für sich in die Bütt" gehe. Strack-Zimmermann sitzt nicht nur im FDP-Präsidium, sondern auch im Europaparlament – ein politischer Doppelschlag.
Am Montag versammeln sich die Liberalen in Stuttgart zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen, das in diesem Jahr mitten im Bundestagswahlkampf stattfindet. FDP-Parteichef Christian Lindner forderte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Union dazu auf, sich nach der Wahl am 23. Februar für ein schwarz-gelbes Bündnis auszusprechen.
Auch Christian Dürr, Fraktionschef der FDP, plädierte für eine Zusammenarbeit mit der CDU, die sich seiner Ansicht nach seit dem Ende der Ära Merkel marktwirtschaftlich neu aufgestellt habe. Johannes Vogel, stellvertretender FDP-Vorsitzender, bestätigte diese Ansicht und hob hervor, dass die Gemeinsamkeiten in der Wirtschaftspolitik beträchtlich seien. Dennoch sei Schwarz-Gelb "kein Selbstläufer", wie er gegenüber dem Portal Web.de betonte.
Die FDP, die zuletzt zwischen 2009 und 2013 mit der Union regierte, hofft nach dem Ende der Koalition mit SPD und Grünen auf ein Wiederaufleben des Bündnisses. Doch die Umfragewerte machen wenig Hoffnung. Aktuell stagnieren die Liberalen bei mageren drei bis vier Prozent. Laut dem neuen Insa-Sonntagstrend bleibt die Union stabil bei 31 Prozent, während die SPD auf 16 Prozent abrutscht. Die Grünen dagegen gewinnen einen Punkt und stehen bei 13 Prozent. AfD, BSW und die Linke verharren jeweils bei 20, sieben und drei Prozent.

