Leopard streunt durch indische Millionenstadt

Neu Delhi (dpa) - Ein Leopard verbreitet in der nordindischen Millionenstadt Meerut Angst und Schrecken. Sein Ausflug verdeutlicht einen wachsenden Konflikt zwischen Mensch und Wildtier.

Die Raubkatze wurde zunächst auf einem Markt gesehen und lief später in ein Militärkrankenhaus, wie ein Polizeisprecher erklärte. Die Großkatze war am Wochenende in Meerut aufgetaucht. Durch ihre Attacken und die dadurch entstandene Panik seien insgesamt sechs Menschen leicht verletzt worden. Alle Schulen blieben am Montag geschlossen. Viele Bewohner vermuteten, dass sich das Tier noch immer 1,3-Millionen-Stadt aufhält.

«Wir haben versucht, das Tier mit einem Betäubungspfeil zu treffen, verfehlten das Ziel aber», sagte Polizeisprecher Neeraj Singh. Der Leopard, der wohl aus einem nahe gelegenen Waldschutzgebiet kommt, entkam seinen Fängern. Er kletterte über mehrere Mauern und sprang von Dach zu Dach, bis er schließlich in dem Krankenhaus landete. Alle elf Patienten der Station seien rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden, sagte Chefärztin Aradhana Pathak.

Dem Krankenhauspersonal gelang es zunächst, den Leoparden in der Klinik einzuschließen - doch nach einigen Stunden zerschlug das Tier ein Fensterglas und konnte entkommen. Ein Polizist, der vor dem Zimmer Wache hielt, sei dabei von der Raubkatze verletzt worden, sagte Pathak.

«Die Menschen haben ganz gemischte Gefühle. Zum einen graut es ihnen, zum anderen sind sie neugierig, weil sie noch nie einen echten Leopard gesehen haben», sagte der Lokaljournalist S. Raja. Zu Hunderten hätten sie sich in den Straßen versammelt, wo das Tier am Montagmorgen zuletzt gesehen worden war.

Zahlreiche Geschäfte im betroffenen Stadtteil blieben geschlossen. Die Bewohner wurden laut Medienberichten angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben. «Wir haben Angst, dass der Leopard zurückkommt, deswegen haben wir unsere Türen heute nicht für die Sprechstunde geöffnet», sagt Krankenhaus-Chefärztin Pathak. Da auch der Unterricht in der ganzen Stadt ausfiel, konnten viele Schüler ihre Abschlussklausuren nicht schreiben.

Journalist Raja erzählt, in den vergangenen Monaten waren mehrere Leoparden in den Außenbezirken der Stadt gesehen worden. «Der natürliche Lebensraum der Wildtiere nimmt ab, da die Zahl der Menschen zunimmt», sagt er. Wenn die Bevölkerung wachse, beanspruche sie mehr Land zum Wohnen und für die Landwirtschaft. «Der Wald hier ist zwar ein Schutzgebiet, aber die Kontrollen sind ineffektiv.» Deswegen suchten die Leoparden nach einer neuen Heimat.

Rund um Meerut werde überall Zuckerrohr angebaut. In diesen Plantagen könnten sich selbst die Großkatzen ungesehen über viele Kilometer fortbewegen, sagt Raja. «Der Konflikt zwischen Mensch und Tier wird zum immer größeren Problem.» Erst im vergangenen Monat war im südindischen Tamil Nadu ein Tiger erschossen worden, der drei Menschen und zwei Kühe getötet hatte.

Tiere / Indien
24.02.2014 · 14:37 Uhr
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