Kursbeben an den Börsen: Technologiewerte und Zinsspekulationen im Fokus
Das Auf und Ab an den Finanzmärkten sorgt erneut für nervöse Anleger. Der Freitag startete mit erheblichen Verlusten, da die Aufmerksamkeit der Investoren sowohl den Bewertungen von Technologiekonzernen galt, als auch der Frage, ob die US-Notenbank Fed in diesem Jahr die Zinsen erneut senken wird. Zu ihrem Glück stellte sich der Abwärtsdruck als nicht von Dauer heraus, sodass einige Indizes ins Plus drehen konnten.
So verbuchte der Dow Jones Industrial am Freitag zwei Stunden vor Handelsende einen Rückgang von 0,38 Prozent auf 47.278 Punkte. Im Vergleich zu anderen Indizes, die sich in letzter Zeit deutlicher von ihren Bestmarken entfernt haben, zeigte er eine leichte Schwäche. Positiv hingegen präsentierte sich der S&P 500, der um 0,22 Prozent auf 6.752,05 Zähler zulegte. Der tech-lastige Nasdaq 100 erreichte zunächst einen Tiefpunkt seit Mitte Oktober, konnte dann aber um 0,37 Prozent auf 25.086 Punkte zulegen. Während der Dow ein Wochenplus von 0,6 Prozent erzielt, bleibt die Bilanz des Nasdaq recht ausgeglichen.
Die kurzfristige Euphorie über das Ende des US-Shutdowns verging rasch. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets sieht die Wahrscheinlichkeit für eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr sinken, auch bedingt durch zurückhaltende Äußerungen von Fed-Mitgliedern. Diese Unsicherheiten werden durch das Warten auf neue Konjunkturdaten verstärkt.
Besonders im Technologiebereich erholten sich die Werte, nachdem anfangs kein Gewinner auszumachen war. Dennoch verzeichneten Alphabet und Amazon zuletzt noch Verluste. Applied Materials hingegen konnte trotz anfänglicher Enttäuschungen aufgrund eines Umsatzrückgangs einen Anstieg um 0,6 Prozent verzeichnen.
Für Unruhe im Dow sorgte Walmart durch eine Ankündigung über einen bevorstehenden Führungswechsel. Die Aktie verlor 0,6 Prozent, da CEO Doug McMillon seinen Ruhestand ankündigte. Merck & Co hingegen sah einen Kurszuwachs von 0,8 Prozent, gestützt durch eine Milliardenübernahme im Bereich virale Medikamente, bei der Cidara Therapeutics das Übernahmeziel ist.
Aktionäre von Stubhub mussten einen dramatischen Kursverlust von 25 Prozent hinnehmen, nachdem ihre Aktien erst kürzlich an die Börse gebracht wurden und die Geschäftsprognosen enttäuschten. Warner Bros. Discovery verzeichnete hingegen einen Anstieg von 3,6 Prozent, da potenzielle Übernahmeangebote durch Paramount, Comcast und Netflix im Raum stehen. Ein Kursschub von 5,6 Prozent erfreute die Anteilseigner von Doordash an der Nasdaq, nachdem ein positiver Analystenkommentar von Needham die Aktie stützte und den jüngsten Kursrutsch als übertrieben bezeichnete.

