Krisendiplomatie in Jerusalem: Außenministerin Baerbock und ihr britisches Pendant Cameron im Dialog
In einer Zeit hoher Spannungen im Nahen Osten hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zusammen mit dem britischen Außenminister David Cameron in Israel Krisengespräche aufgenommen. Der kritische Dialog erfolgte nach dem jüngsten iranischen Angriff, was Befürchtungen vor einem Ausweiten des Konflikts anheizt. Baerbock und Cameron trafen dabei auch auf Israels Staatspräsidenten Izchak Herzog.
Während ihres Aufenthaltes in Jerusalem, der sich auch durch eine besorgniserregende Sicherheitslage kennzeichnete, wurde neben der Reaktion auf den iranischen Großangriff auch die Sorge um die im Gazastreifen von der Hamas festgehaltenen Geiseln sowie die dortige humanitäre Lage adressiert. Herzog betonte die Notwendigkeit entschlossenen Handelns gegen die Bedrohung durch das iranische Regime und wies auf die gesteigerten Hilfsmaßnahmen für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen hin.
Die Treffen, die inhaltlich aufeinander abgestimmt, doch separat geführt wurden, beinhalteten auch einen Austausch mit Israels Außenminister Israel Katz. Zudem standen Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie Benny Gantz, Mitglied des israelischen Kriegskabinetts, auf dem Programm. Netanjahu sprach sich für eine überlegte Reaktion auf den Iran aus, während Irans Präsident Ebrahim Raisi vor möglichen militärischen Schritten Israels warnte, die schwerwiegende Folgen nach sich ziehen könnten.
Die diplomatischen Bemühungen Baerbocks, die bereits Ende März in Israel waren, sollten mit einer Teilnahme am Treffen der G7-Außenminister in Italien fortgesetzt werden, wo neben der Situation im Nahen Osten auch die Unterstützung für die Ukraine thematisiert wird. (eulerpool-AFX)