Krisen im Nahen Osten lassen Ölpreise schwanken
Im Zuge der jüngsten geopolitischen Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich die Ölpreise am Montagabend erheblich verändert. Hintergrund dieser Volatilität ist der Angriff der USA auf iranische Atomanlagen, der eine militärische Reaktion seitens des Irans hervorrief. Der Iran richtete seine Vergeltung gegen einen US-Militärstützpunkt in Katar, wobei katarische Behörden die Gefahr durch abgefangene Raketen neutralisieren konnten.
Aus ökonomischer Perspektive dominiert die Sorge um eine mögliche Blockade der Straße von Hormus, einer entscheidenden Route im globalen Ölhandel. Diese Unsicherheit führte zunächst zu einem starken Anstieg des Brent-Preises auf 81,40 US-Dollar pro Barrel, dem höchsten Wert seit Januar. Letztlich fiel der Brent-Preis jedoch auf 72,26 Dollar, während die US-Sorte WTI mit 69,25 Dollar ebenfalls kräftige Verluste verzeichnete.
US-Präsident Donald Trump hat sich in die Preisdebatte eingeschaltet und in sozialen Medien die Ölproduzenten aufgefordert, die Preise zu stabilisieren. Sein Aufruf, die Preise niedrig zu halten, kam inmitten der Befürchtung, dass sich der Konflikt weiter ausweiten könnte. Eine solche Eskalation könnte eine Blockade der Straße von Hormus zur Folge haben, was nach Meinung von Ökonomen die Ölpreise auf über 100 Dollar treiben könnte.
Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING Bank, vermutet, dass der Iran bei künftigen Gegenmaßnahmen Zurückhaltung üben könnte. Eine Blockade der Straße von Hormus würde asiatische Kunden wie China besonders hart treffen, da ein Großteil ihrer Ölimporte durch diese Meerenge fließt. Angesichts dieser Abhängigkeit könnte sich der Iran bemühen, größere ökonomische Störungen zu vermeiden, um die Beziehungen mit asiatischen Partnern nicht weiter zu belasten.