Konjunktur im Fokus: Industrieaufträge, Sentix-Index und Inflation im Blickpunkt
In den Vereinigten Staaten haben die Industrieaufträge im Juni einen deutlichen Rückgang erfahren, was auf gefallene Transportaufträge zurückgeführt wird. Der US-Handelsbericht zeigt einen Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dies kommt nicht überraschend, da Analysten bereits mit einer solchen Entwicklung gerechnet hatten. Im Mai war ein revidierter Anstieg von 8,3 Prozent verzeichnet worden.
In der Eurozone zeichnet sich ein anderes Bild ab. Der Sentix-Konjunkturindex, der die Einschätzungen von Finanzmarktexperten zur wirtschaftlichen Entwicklung erfasst, hat im August einen unerwarteten Rückschlag erlitten. Der Index fiel auf minus 3,7 Punkte, nachdem er zuvor bei plus 4,5 Punkten lag. Diese Wendung unterbricht eine Serie von drei aufeinanderfolgenden Anstiegen.
Ein weiterer Punkt der Aufmerksamkeit richtet sich auf die Schweiz, wo die Inflation im Juli leicht angestiegen ist. Mit einer Rate von 0,2 Prozent bleibt sie weiterhin im positiven Bereich, entgegen der Erwartungen von Analysten, die eine stabile Jahresrate erwartet hatten. Im Vormonat hatte die Inflationsrate bei 0,1 Prozent gelegen, nachdem sie im Mai kurzfristig negativ gewesen war.
Währenddessen sieht sich die deutsche Industrie mit steigenden Kosten für seltene Erden konfrontiert. Diese Rohstoffe, die für verschiedene Technologien wie Elektroautos und Windkraftanlagen unverzichtbar sind, verteuerten sich im zweiten Quartal um fast 9 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal.
Im politischen Umfeld Deutschlands entfacht sich eine lebhafte Diskussion über das Bürgergeld. Angesichts der gestiegenen Kosten auf rund 47 Milliarden Euro schlägt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor, Geflüchteten aus der Ukraine das Bürgergeld zu streichen und stattdessen die geringeren Asylbewerberleistungen einzuführen—was auf Widerstand seitens der SPD stößt.
In der Türkei zeigt die Inflation im Juli eine positive Entwicklung, indem sie auf 33,5 Prozent sinkt. Damit erreicht sie den niedrigsten Stand seit Ende 2021. Trotz dieser Entspannung bleibt das Preisniveau hoch, nachdem die Inflation in den letzten Jahren teils über 80 Prozent lag.

