Konflikt in Gaza: Israels Außenminister kritisiert Weltsicherheitsrat und äußert Enttäuschung über US-Position
In der komplexen Gemengelage des Nahostkonflikts hat eine Resolution des Weltsicherheitsrates eine neue Kontroverse ausgelöst. Der israelische Außenminister Israel Katz bekundete seine Enttäuschung darüber, dass die Vereinigten Staaten es versäumten, das geforderte Veto gegen den Beschluss für eine sofortige Waffenruhe in Gaza einzulegen. Katz sieht in diesem Schritt eine Stärkung der Hamas, die sich nun in ihrer Haltung bestärkt fühlt, eine zuvor angenäherte Lösung im Geiselkonflikt abzulehnen.
Laut Minister Katz schadete die Abstimmung Israels Interessen signifikant, da sie nicht gleichzeitig die von der Hamas verübten Gräueltaten am 7. Oktober, darunter Massaker und Sexualverbrechen, auf das Schärfste verurteilte. Die Resolution des Weltsicherheitsrates, die zu einer 'sofortigen Waffenruhe' und zur 'umgehenden und bedingungslosen Freilassung aller Geiseln' aufrief, hatte zuvor international Zustimmung erfahren. So begrüßte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock den Aufruf und betonte die Bedeutung der geforderten Maßnahmen für die Zivilbevölkerung sowie die Notwendigkeit humanitärer Hilfe.
Das Gespräch zwischen Katz und Baerbock offenbarte jedoch deutliche Differenzen in der Einschätzung des Resolutionsbeschlusses. Während Israel bereits zu Zugeständnissen bereit gewesen sei – symbolisiert durch die Annahme eines amerikanischen Kompromissvorschlags in Doha – zeigte sich die Hamas von der Entschließung des Sicherheitsrates unbeeindruckt und forderte weiterhin einen umfangreichen Waffenstillstand, inklusive des Abzugs Israels aus Gaza.
Für Katz stellt dies den Beweis dar, dass die Hamas sich durch die Resolution ermutigt fühlt, harte Linien zu verfolgen, ohne eigene Kompromisse eingehen zu müssen. In seinen Augen sei die Abstimmung somit nicht nur ein moralischer, sondern auch ein praktischer Fehler, der der Hamas suggeriere, dass Zeit auf ihrer Seite sei. Trotz des internationalen Drucks betont er, dass Israel den Militäreinsatz im Gazastreifen fortsetzen werde, um seine Sicherheit zu gewährleisten und den Terrorismus zu bekämpfen. (eulerpool-AFX)