Konflikt am Golf: Ölpreise steigen nach Angriffen auf Haifa-Raffinerie
Die neue Woche begann mit einem Anstieg der Ölpreise, nachdem ein iranischer Raketenangriff am Wochenende die Raffinerie in Haifa, Israel, beschädigt hatte. Trotz der gemeldeten Schäden operiert die Anlage weiterhin, musste jedoch einige ihrer Abteilungen schließen, berichtet die israelische Presse.
Am Montag handelten Brent-Rohöl bei 74,83 US-Dollar pro Barrel und West Texas Intermediate bei 73,77 US-Dollar pro Barrel. Laut dem Betreiber der Haifa-Raffinerie, Bazan, konzentrierten sich die Schäden auf Pipelines und Übertragungsleitungen. Iran soll am Samstagabend rund 40 Raketen auf die Region abgefeuert haben.
In einer Gegenoffensive hat Israel seinerseits zwei Gasverarbeitungsanlagen im Süden Irans sowie ein Öl-Lager in Teheran angegriffen, was zu Bränden in mindestens zwei Tanks führte. Die Eskalation der Konflikte in der Region könnte die Ölexporte durch die Straße von Hormus gefährden, die täglich über 20 Millionen Barrel Öl abwickelt.
Weitere Angriffe auf iranische Ölinfrastruktur durch Israel sind ebenfalls möglich. Sollten Irans Ölexporte beeinträchtigt werden, müssten chinesische Raffinerien, die derzeit die einzigen Abnehmer iranischen Öls sind, alternative Lieferungen aus dem Nahen Osten und Russland in Betracht ziehen, so Richard Joswick von S&P Global Commodity Insights gegenüber Reuters.
Er fügte hinzu, dass dies die Frachtkosten und Versicherungsprämien für Tanker erhöhen sowie die Raffineriemargen, besonders in Asien, beeinträchtigen könnte. Bereits jetzt verweigern einige Tankerbesitzer ihre Schiffe den Persischen Golf anzusteuern oder ziehen sie aus der Region ab.
Der Vorstandsvorsitzende von Frontline, dem weltweit größten Tankerbetreiber, kommentierte, dass der Handel dadurch ineffizienter werden könnte und die Sicherheitskosten steigen dürften.
