Körperlich und Geistig fit bis ins hohe Alter?

Körperlich fit, bis ins hohe Alter? Physische Aktivität wirkt lebensverlängernd und fördert psychische Stabilität und Balance. In Zeiten demografischen Wandels und einer alternden Gesellschaft gewinnt der Wunsch nach geistiger Fitness an Bedeutung. Dabei lässt sich unser Altwerden nicht verhindern, nur hinauszögern - indem wir die Leistungsfähigkeit von Körper und Geist verlängern. Doch was bringen Angebote wie personalisiertes Gehirnjogging und Gedächtnistraining?
Zirkeltraining fürs Gehirn verknüpft Nervenzellen neuStudien zufolge erreicht die Leistungskraft unseres Gehirns bereits mit Mitte Zwanzig ihren Höhepunkt, um dann stetig abzufallen. Gedächtnisverlust macht Angst, aber nicht jede Gedächtnislücke ist Vorbote von Demenz. Was tun? Gedächtnistraining ist für das Gehirn, was Sport für den Körper leistet. Denn es lässt sich quasi wie ein Muskel trainieren, beeinflusst durch Faktoren wie Erfahrungen, Lernen, Gefühle und Lebensführung. Zusätzlich hilft gesunde Ernährung mit tierischem Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren, Heilpflanzenextrakten und Vollkorn plus ausreichend Schlaf und gesunder Bewegung dem Gedächtnis auf die Sprünge.
Gedächtnistraining: Macht das Gehirn fit für den Alltag
Geistige Stimulation und Freizeitspaß verbinden: Neben unterschiedlichsten Denksportangeboten von Kreuzworträtsel bis Sudoku bieten sich neurowissenschaftlich fundierte Methoden an - wie ein Gedächtnistraining, das sich meditativer Techniken bedient und dabei den Fokus auf Körper, Atmung und die eigenen Gedanken lenkt. So belegt die Cogito-Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung die Wirksamkeit von Gedächtnistraining bei jungen und älteren Probanden. Auch eine im Rahmen des PFIFF-Projekts angelegte Forschungsreihe führte den Nachweis, dass Gedächtnistraining Konzentrationsfähigkeit und Arbeitsgedächtnis verbessert.
Ein Beispiel: Wer ein Sudoku löst, trainiert nur einen eng begrenzten Hirnbereich. Meditation dagegen spricht viele unterschiedliche Bereiche an. Kartenmerker trainieren das Erinnerungsvermögen, Formdreher das logische Denken. Während der Effekt von Sudokus auf die Alltagsleistung des Gehirns nicht ohne Weiteres nachvollziehbar ist, will Gehirntraining als Gehirn-Meditation nicht nur die Leistungen im Übungsrahmen verbessern, sondern auch die Alltagsleistung steigern. Bereits 2006 konnte das Team um Sherry L. Willis die Effektivität dieses Transfers in den Alltag belegen und bediente sich dazu des Everyday Problems Tests. Ergebnis: Verbesserten sich Probanden in den Übungen, klappten auch Einkaufen, Handhabung von Geräten und finanzielle Entscheidungen besser. Willis konnte hier langanhaltende Trainingseffekte, noch fünf Jahre nach dem Training, belegen. Ein Beweis, dass Intelligenz - entgegen landläufiger Auffassung - durchaus trainierbar ist.
Effektives Gedächtnistraining: Diese Voraussetzung müssen erfüllt sein
Unter welchen Voraussetzungen ist Gedächtnistraining effektiv, damit ein Alltagstransfer des Geübten stattfindet? Die Experten von NeuroNation, einem Anbieter für Gedächtnistraining, beschreiben die vier Fundamente:
- a) mit der individuellen Leistungsfähigkeit konform geht, also weder unterfordert, noch durch Überforderung frustriert. Gutes Gedächtnistraining startet deshalb auf niedrigem Niveau, um den Anspruch dann personalisiert an die Leistungsfähigkeit eines Individuums anzupassen,
- b) zielgerichtet ist, so dass jede wissenschaftlich fundierte Trainingseinheit eine bestimmte, alltagssinnvolle Gehirnfunktion anspricht,
- c) langanhaltend motiviert, das Gehirntraining auch kontinuierlich und regelmäßig durchzuführen. Wo diese Voraussetzung fehlt, ist der Effekt einer Mitgliedschaft im Fitness-Studio vergleichbar, wo die einzige Regelmäßigkeit in der automatischen Abbuchung des monatlichen Beitrags besteht. Und wie hier motiviert gemeinsames Gehirnjogging mit Freunden oder Familie oft mehr als das Drehen einsamer Runden,
- d) abwechslungsreich ist: Das Gehirn wird in seiner Gesamtheit trainiert und stellt zu immer wieder unbekannten Herausforderungen, sobald vertraute Übungen in Fleisch und Blut übergegangen sind,
- e) umfassend ist: Ein strukturiertes Kursprogramm ist spontanen Einzelübungen vorzuziehen.Studien belegen: Gedächtnistraining kann die Intelligenz steigern.
Denn geistige Leistungsfähigkeit, Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Intelligenz lassen sich langanhaltend verbessern - durch individualisiertes, abwechslungsreiches Gehirntraining. So können sich Erfolge von Gedächtnistraining bereits nach relativ kurzer Zeit einstellen - in Beruf, Alltag und Freizeit.

