Klimaziele in Gefahr: Europäischer Rechnungshof sieht erhebliche Hürden bei Elektromobilität und alternativen Kraftstoffen

Die Vision der Europäischen Union von einer klimaneutralen Zukunft bis zum Jahr 2050 trifft laut einer Einschätzung des Europäischen Rechnungshofes auf beachtliche Hindernisse. Im Fokus der jüngsten Überprüfungen stehen dabei der Automobilsektor und die damit verbundenen infrastrukturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Als Kernproblem bei der geplanten Mobilitätswende identifizieren die Prüfer die aktuell noch zu hohen Kosten für Elektroautomobile innerhalb Europas. Um die Verkehrswende zu realisieren, müsse E-Mobilität für eine breitere Käuferschicht erschwinglich werden. In diesem Zusammenhang wird auch die lückenhafte europaweite Ladeinfrastruktur kritisiert. Besonders im Osten des Kontinents fehle es an einer adäquaten Dichte an Ladestationen, während sich rund 70 Prozent aller Ladepunkte auf nur drei EU-Staaten – Frankreich, Deutschland und die Niederlande – konzentrieren.

Die Prüfer verweisen auch auf Gefahren, die mit einer nicht nachhaltigen Produktion und dem aktuellen Stand der Batterieherstellung in Europa verbunden sind. Hierbei legt der Bericht offen, dass europäische Batterien trotz staatlicher Subventionen teurer als erwartet bleiben. Darüber hinaus stellt die hohe Abhängigkeit von Rohstoffimporten ein signifikantes Risiko dar, da weniger als ein Zehntel der weltweiten Batterieproduktion in Europa stattfindet.

Im Hinblick auf den Anteil des Verkehrssektors an den gesamten Treibhausgasemissionen in Europa, der bei etwa 25 Prozent liegt, offenbart die Analyse enttäuschende Tendenzen: Trotz strengerer CO2-Richtlinien und fortschrittlicherer Motorentechnik haben sich die Emissionswerte der Kraftfahrzeuge über die letzten zwölf Jahre kaum vermindert. Ursächliche Faktoren sind unter anderem der Trend zu schwereren Fahrzeugen und stärkeren Motoren.

Bei der Beurteilung alternativer Kraftstoffoptionen zieht der Rechnungshof ein ernüchterndes Fazit. Mangels flächendeckender Verfügbarkeit seien Biokraftstoffe keine wirkliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Die in Europa produzierte Biomasse sei zudem unzureichend, um den Bedarf zu decken. Zudem seien Biokraftstoffe derzeit noch zu kostspielig und eine verstärkte Importabhängigkeit würde das Ziel der EU-Resilienz konterkarieren.

In Summe bedarf es für die Erreichung des "Green Deals", der die Klimaneutralität bis 2050 anstrebt, einiger Überarbeitungen. Soll der Plan, ab dem Jahr 2035 keine Neuverbrennerfahrzeuge mehr zuzulassen, umgesetzt werden, stehen der EU kritische und intensive Anstrengungen bevor. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 22.04.2024 · 22:00 Uhr
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