Klimawandel bedroht globales Wirtschaftswachstum mit massiven Einbußen
Eine frisch erschienene Studie aus dem renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung offenbart, dass unsere Weltwirtschaft bis zur Hälfte des 21. Jahrhunderts signifikante Einschnitte zu befürchten hat, die massiv ins Gewicht fallen könnten. Die Erkenntnisse, die im Wissenschaftsmagazin Nature ihre Veröffentlichung fanden, zeichnen ein drastisches Bild: Selbst unter der Annahme eines erheblichen Rückgangs der Emissionen klimaschädlicher Gase droht ein Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung von bis zu einem Fünftel.
Besonders brisant ist der berechnete Vergleich zwischen den Auswirkungen des Klimawandels und den finanziellen Aufwendungen für dessen Eindämmung. Laut den Expertinnen und Experten würden die Schäden den erforderlichen Investitionen in den Klimaschutz um das Sechsfache übersteigen, selbst wenn die Erwärmung der Erde auf unter zwei Grad Celsius beschränkt bleiben würde.
Mit besonderer Sorge betrachten die Forscher die globalen Disparitäten der Klimakrise: Vor allem die ärmsten Regionen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, sehen sich gravierenden Herausforderungen gegenübergestellt. Deutschland und die USA könnten, laut der Vorhersagen, einem Wirtschaftsschrumpfen von 11 Prozent gegenüberstehen, sofern die internationalen Klimaschutzbemühungen weiterhin unzureichend bleiben.
Die verantwortlichen Studienautoren, darunter Maximilian Kotz, betonen dabei den vielschichtigen Einfluss des Klimawandels auf verschiedene ökonomische Sektoren – angefangen bei der Landwirtschaft über die Arbeitsproduktivität bis hin zur Infrastruktur. Nicht einberechnet sind dabei noch nicht absehbare Naturkatastrophen, die das Ausmaß der Schäden potenziell noch vergrößern könnten.
Der methodische Grundstein für diese Prognose liegt in einer retrospektiven Auswertung des Einflusses von extremen Wetterereignissen auf das Wirtschaftswachstum in den letzten vier Dekaden. Mit dieser Datengrundlage und dem Einsatz moderner Klimamodelle gelang es, eine Perspektive für die ökonomischen Auswirkungen bis in das Jahr 2049 zu skizzieren.
Leonie Wenz, eine der an der Studie beteiligten Forscher, hebt die Dringlichkeit hervor, sowohl Adaptionsmaßnahmen zu verstärken als auch die CO₂-Emissionen konsequent zu senken. Ohne dieses entschiedene Gegensteuern ist mit noch drastischeren wirtschaftlichen Folgen in der zweiten Jahrhunderthälfte zu rechnen.
Die Aktualität der Befunde spiegelt sich auch in der Nähe zu den Prognosen des Stern-Reports wider, der bereits vor zwei Jahrzehnten den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Wirtschaftswachstum thematisierte. Damit bekräftigt die Studie erneut die langfristige ökonomische Relevanz effektiven Klimaschutzes. (eulerpool-AFX)