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Klimawandel auf der Kippe: Droht Europa die neue Eiszeit?

13. Juni 2025, 07:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Klimawandel auf der Kippe: Droht Europa die neue Eiszeit?
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Forscher des KNMI und der Universität Utrecht schlagen Alarm – doch nicht alle Wissenschaftler teilen den Pessimismus.
Eine aktuelle Studie des KNMI und der Universität Utrecht wirft das gängige Narrativ des globalen Klimawandels kräftig durcheinander – und sorgt für Diskussionen in Wissenschaft und Politik.

Der Golfstrom als Schicksalsfaktor

Während sich Politik und Gesellschaft weiterhin um Emissionsziele und globale Erwärmung sorgen, könnte Europa ein ganz anderes Klimaszenario drohen: Eiseskälte.

Eine neue Untersuchung niederländischer Forscher prognostiziert massive Abkühlungen für weite Teile des Kontinents, sollten zentrale Meeresströmungen wie die Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) kollabieren.

Die Konsequenzen wären dramatisch — und könnten ganze Klimapolitiken infrage stellen.

Was ist die AMOC – und warum sie so entscheidend ist

Die AMOC ist das Herzstück der globalen Ozeanzirkulation. Vereinfacht gesagt: Warmes Wasser wird von der Südhalbkugel nach Norden transportiert, kühlt dort ab und sinkt ab, während kälteres Wasser nachströmt.

Dieses System — besser bekannt als Golfstrom-Komplex — sorgt in Europa für milde Winter und moderate Sommer. Ohne diesen Wärmetransport wäre das Wetter in Nord- und Mitteleuropa deutlich rauer — ähnlich wie auf der gleichen geographischen Breite in Kanada oder Sibirien.

Laut der neuen Studie könnten steigende Temperaturen und schmelzende Eismassen diesen Mechanismus empfindlich stören. Das Süßwasser der schmelzenden Gletscher verdünnt die Salinität des Nordatlantiks, verändert die Dichteverhältnisse und bremst so den Kreislauf ab. Im schlimmsten Fall droht ein Zusammenbruch von bis zu 80 Prozent.

Minus 30 Grad in Berlin? Das Szenario hinter der Schlagzeile

Das niederländische Team hat ihre Prognosen anhand des Community Earth System Models weiterentwickelt und dabei Szenarien simuliert, die bislang in vielen Modellen unzureichend abgebildet wurden.

Ihr Ergebnis: Bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius — ein Schwellenwert, den viele Klimaforscher bereits als wahrscheinlich ansehen — könnten weite Teile Europas in eine kleine Eiszeit rutschen.

Die Nordsee und Teile des Atlantiks würden überfrieren, Eisschichten könnten sich bis an die britischen Inseln und Skandinaviens Küsten ziehen. Berlin müsste mit bis zu 30 Minusgraden im Winter rechnen — regelmäßig.

Der Golfstrom-Komplex: Motor des europäischen Klimas – doch sein Herz beginnt langsamer zu schlagen.

Die Zahl der Frosttage würde sich verdreifachen, begleitet von stärkeren Winterstürmen und täglichen Temperaturschwankungen, die das europäische Klima destabilisieren könnten.

Politischer Appell – wissenschaftlicher Vorbehalt

Die Autoren der Studie fordern drastische Klimaschutzmaßnahmen, um dieses Worst-Case-Szenario noch abzuwenden. Ihre Botschaft: Der Kippunkt könnte näher sein, als wir glauben. Doch innerhalb der Wissenschaftscommunity gibt es auch mahnende Stimmen.

Alejandra Sanchez-Franks, renommierte Ozeanografin am National Oceanography Centre in Southampton, warnt vor voreiligen Schlüssen: Zwar sei die Studie methodisch wertvoll, doch bisher gebe es in den Ozeandaten keinen empirischen Hinweis auf einen bereits eingetretenen Kipppunkt.

Modelle könnten Möglichkeiten aufzeigen, nicht aber deren zeitliche Wahrscheinlichkeit präzise vorhersagen.

Das fragile Gleichgewicht der Klimamodelle

Die Diskussion um die Stabilität der AMOC ist nicht neu. Schon 2005 warnte der Weltklimarat IPCC vor einem möglichen Abbruch dieser Strömung, hielt ihn aber damals für „unwahrscheinlich“.

In den letzten Jahren mehren sich jedoch Hinweise auf eine beginnende Abschwächung. Messreihen aus der RAPID-AMOC-Überwachungsreihe zeigen, dass der Transport kalter und warmer Wassermassen seit den frühen 2000ern messbar nachlässt — wenn auch nicht dramatisch genug, um einen sofortigen Kollaps zu vermuten.

Der wissenschaftliche Streit dreht sich also weniger um das Ob, sondern um das Wann. Kritiker verweisen auf die Unsicherheiten der Modellannahmen, auf komplexe Rückkopplungen im Ozeansystem und auf Messlücken insbesondere im Nordatlantik.

Der ökonomische Kollateralschaden einer plötzlichen Abkühlung

Jenseits der reinen Klimadaten wäre ein solcher Temperatursturz für Europa auch wirtschaftlich ein Albtraum. Landwirtschaft, Energieversorgung, Infrastruktur — ganze Sektoren wären betroffen.

Heizbedarf und Energiepreise würden explodieren, die Nahrungsmittelproduktion massiv unter Druck geraten, Transport und Logistik in weiten Teilen des Kontinents überfordert sein. Kurz: Eine europäische Eiszeit wäre nicht nur eine meteorologische, sondern vor allem eine ökonomische Katastrophe.

Finanzen / Education
[InvestmentWeek] · 13.06.2025 · 07:00 Uhr
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