Klimaschützer kritisieren geplante Senkung der Ticketsteuer im Luftverkehr scharf
In der Diskussion um die Reduzierung der Luftverkehrsabgabe werden in Deutschland die Stimmen der Klimaschutzbefürworter immer lauter. Greenpeace-Chef Martin Kaiser äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur seine Verärgerung über die Pläne von Union und SPD. Kaiser zufolge sei es der "falsche Zeitpunkt", während der aktuellen Weltklimakonferenz in Brasilien eine solche Maßnahme zu ergreifen und betonte die Gefahr, die von der Nachricht ausgeht: Ein fatales Signal, das Deutschlands Einsatz für den Klimaschutz ernsthaft infrage stelle und die Erderwärmung anheize.
Auch aus der Fridays-for-Future-Bewegung kam Kritik. Luisa Neubauer machte ihrem Unmut Luft und bezeichnete die Entscheidung als "Konsumgeschenk für die Flugindustrie", das auf Kosten der Allgemeinheit gehe. Sie verwies auf die jüngste Erhöhung des 49-Euro-Tickets und argumentierte, dass diese Pläne ein klares Zeichen für die fossile Ausrichtung der Regierung seien. Die geplante Steueränderung sei nichts weniger als explosiver Rückschritt.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erläuterte, dass die Senkung der Ticketsteuer ab dem 1. Juli 2026 eine finanzielle Entlastung von rund 350 Millionen Euro für die Luftfahrtindustrie in Deutschland bringe. Mögliche Steuerausfälle sollen künftig im Verkehrsetat berücksichtigt werden.

