Klage gegen Booking.com: David gegen Goliath im digitalen Zeitalter
Die Frage nach der Übermacht digitaler Plattformen und deren Einfluss auf unsere Wirtschaft erfährt durch die Sammelklage von zehntausend Hotelbesitzern gegen die Online-Buchungsplattform Booking.com neue Brisanz. Obwohl die Erfolgsaussichten dieser Initiative gegen das Branchen-Schwergewicht eher als gering eingeschätzt werden, bietet der Fall dennoch Anlass für eine dringend benötigte Diskussion über die Marktdominanz großer Online-Unternehmen.
Konzerne wie Amazon, Google oder Airbnb verdeutlichen, wie große Plattformen durch ihr kontinuierliches Wachstum eine Art Sogeffekt erzeugen. Je mehr Anbieter und Nutzer sich ihnen anschließen, desto attraktiver werden sie, wodurch sich die Schere zwischen großen und kleinen Anbietern immer weiter öffnet. Dies wirft die Frage auf, ob kleine Akteure in der digitalen Wirtschaft zwangsläufig das Nachsehen haben.
Ein Hoffnungsschimmer für die Hotelbesitzer und ähnliche Betroffene zeichnet sich allerdings ab: Der Europäische Gerichtshof hat bereits Grenzen für Booking.com gesetzt. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen bieten kleinen Unternehmen und Nutzern eine Chance, sich im Gefüge der Plattform-Giganten zu behaupten und illustrieren, wie Gesetzgeber und Gerichte hierin eine ausgleichende Rolle spielen können.

