Kasachstan wählt neues Parlament - Festnahmen bei Protesten

Nur-Sultan (dpa) - Begleitet von Protesten ist in der zentralasiatischen Republik Kasachstan am Sonntag ein neues Parlament gewählt worden. Nach Angaben der Zentralen Wahlkommission in der Hauptstadt Nur-Sultan lag die Beteiligung mit 63,3 Prozent deutlich niedriger als vor fünf Jahren.

Mit ersten Ergebnissen wurde in der Nacht zum Montag gerechnet. Bereits im Vorfeld war ein Sieg der Regierungspartei Nur Otan erwartet worden.

11,9 Millionen Wähler waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Fünf Parteien mit 312 Kandidaten wurden zugelassen. Für einen Einzug in die Volksvertretung mussten sie die Sieben-Prozent-Hürde nehmen. Die Sozialdemokratische Partei boykottierte die Abstimmung.

Gegen die Wahl gab es in der Millionenstadt Almaty Proteste. Mehrere Menschen wurden nach Berichten kasachischer Medien zeitweise festgenommen. Die Demonstranten hatten demnach zum Boykott der Abstimmung aufgerufen. Präsident Kassym-Schomart Tokajew sagte bei seiner Stimmabgabe in einem Wahllokal: «In allen Ländern der Welt gibt es eine Proteststimmung.»

Bereits in den vergangenen Wochen waren Dutzende Aktivisten festgenommen worden. Nach der Wahl Tokajews im Juni 2019 hatte es in mehreren Städten der Ex-Sowjetrepublik Proteste gegen die autoritäre Führung gegeben. Hunderte Menschen kamen damals in Polizeigewahrsam.

Der 67-Jährige hatte das Amt von dem Langzeitpräsidenten Nursultan Nasarbajew übernommen, der sich nach rund 30 Jahren an der Macht zurückgezogen hatte. Nasarbajew hält allerdings weiter mehrere einflussreiche Ämter und gilt noch immer als mächtigster Mann des Landes. Seine Tochter Dariga Nasarbajewa kandidierte diesmal erneut. Sie war erst im vergangenen Frühjahr als Chefin des Oberhauses entlassen worden. Sie galt als mächtigste Frau des Landes.

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten bereits bei der Parlamentswahl vor fünf Jahren Verstöße gegen demokratische Standards moniert. In einem neuen OSZE-Bericht heißt es, in der Verfassung geschützte Grundfreiheiten könnten durch Gesetzesänderungen eingeschränkt werden.

Wahlen / Parlament / Kasachstan
10.01.2021 · 21:53 Uhr
[0 Kommentare]
 
Buschmann will mit Zehn-Punkte-Plan EU-Bürokratie reduzieren
Berlin - Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) will die EU-Bürokratie für Deutschlands […] (00)
Ryan Gosling: Kein Sequel wegen 'Angry Birds'
(BANG) - Ryan Gosling hat behauptet, dass ‚Angry Birds‘ jede Chance auf eine Fortsetzung von […] (00)
Raumfahrt: Das fortschrittlichste Solarsegel der Welt ist ins All gestartet
Seit gestern ist das weltweit am weitesten fortgeschrittene Solarsegel-Raumschiff im All. […] (02)
Inflexion Games kündigt Update für Nightingale an
Inflexion Games gibt bekannt, dass demnächst einige Updates für das Survival-Crafting-Spiel […] (00)
Spotify muss Preisstrategie weiterhin aggressiv führen
Spotify hat die Erwartungen der Wall Street übertroffen und seine Gewinnprognosen für das Jahr […] (00)
Eisbären planen Meisterfeier an der Nordsee
Berlin (dpa) - Die Eisbären Berlin haben keine Lust auf eine Meisterfeier daheim. Der zehnte […] (01)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
25.04.2024(Heute)
24.04.2024(Gestern)
23.04.2024(Di)
22.04.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News