Japanische Sonde "SLIM" wieder in Betrieb - Sonnenkollektoren produzieren nun Strom
Nachdem die auf dem Mond gelandete japanische Sonde "SLIM" tagelang keinen Strom hatte, ist sie nun wieder in Betrieb. Wie die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa am Montag bekanntgab, produzieren die Sonnenkollektoren jetzt offenbar Strom. "SLIM" (Smart Lander for Investigating Moon) war am 20. Januar japanischer Zeit auf der Mondoberfläche gelandet, konnte aber aufgrund ihrer ungünstigen Ausrichtung keine Energie von der Sonne empfangen. Die Sonde musste daraufhin über Batterie laufen, bevor sie abgeschaltet wurde.
"Die Kommunikation mit SLIM wurde gestern Abend erfolgreich hergestellt, und der Betrieb wurde wieder aufgenommen!", teilte Jaxa auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Mittlerweile erkundet die Sonde auch die Mondoberfläche und hat bereits erfolgreich Fotos von Felsbrocken zur Erde gesendet, darunter von einem namens "Toypudel". Die japanische Raumfahrtbehörde geht davon aus, dass die Sonnenkollektoren trotz ihrer ungünstigen Ausrichtung Strom produzieren können, sobald das Sonnenlicht von der Westseite des Mondes her auf sie einfällt.
Japan hat sich mit der erfolgreichen Mondlandung von "SLIM" einen Platz unter den führenden Nationen im Weltraum erobert. Nach der ehemaligen Sowjetunion, den USA, China und Indien ist Japan das fünfte Land, dem eine sanfte Landung auf dem Erdtrabanten gelungen ist. Obwohl es anfangs Probleme mit der Energieversorgung gab, zeigte sich Jaxa zufrieden mit dem Projekt, da eine bisher noch nie dagewesene Zielgenauigkeit von weniger als zehn Metern erreicht wurde. Möglicherweise ist "SLIM" sogar nur etwa drei bis vier Meter vom Zielort gelandet.
Die Sonde landete wie geplant nahe des Kraters Shioli in einem niedrig gelegenen Gebiet, das als "Nektarmeer" bezeichnet wird. Die japanische Raumfahrtagentur hofft, dass die erfolgreiche Präzisionslandung von "SLIM" den Übergang von einer Ära des "Landens, wo wir können" zu einer Ära des "Landens, wo wir wollen" einleitet. Die gewonnenen Daten sollen bei der Planung und Umsetzung künftiger Mondmissionen, wie dem von den USA geleiteten "Artemis"-Programm, zum Einsatz kommen. (eulerpool-AFX)