Jan-Lennard Struff: Überraschungserfolg in der Drittrunde der US Open
Ein Fünfsatz-Krimi gegen Holger Rune
Jan-Lennard Struff hat bei den US Open in New York für eine echte Sensation gesorgt. Der 35-jährige Deutsche besiegte in einem nervenaufreibenden Match den Weltranglisten-Elften Holger Rune aus Dänemark und zog in die dritte Runde des Grand-Slam-Turniers ein. Das Spiel, das über fünf Sätze ging, endete mit einem knappen 7:6 (7:5), 2:6, 6:3, 4:6 und 7:5 zugunsten des Warsteiners. Besonders beeindruckend war Struffs mentale Stärke, nachdem er zwischenzeitlich zurücklag und sich gegen einen starken Gegner durchsetzen musste.
Der Weg zu diesem Erfolg war alles andere als einfach. Struff, der sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft hatte, zeigte bereits in der ersten Runde gegen den Amerikaner Mackenzie McDonald eine starke Leistung. Dort drehte er ein Spiel, das er mit einem Satz- und Break-Rückstand begonnen hatte, und siegte nach fast drei Stunden mit 3:6, 7:6 (7:4), 6:3, 6:3. Gegen Rune musste er jedoch noch eine Schippe drauflegen, da der junge Däne als eines der größten Talente der Tour gilt und mit seinem aggressiven Spielstil enorme Druck ausübt.
Struffs Stärken und Herausforderungen im Turnier
Ein entscheidender Faktor für Struffs Erfolg war sein druckvoller Aufschlag und die Fähigkeit, in entscheidenden Momenten aggressive Grundschläge zu platzieren. Besonders im fünften Satz zeigte er Nervenstärke, als er bei 5:5 das entscheidende Break erzwang und das Match anschließend zu Ende brachte. Doch auch die physische Belastung war enorm. Bei Temperaturen um die 30 Grad musste der Deutsche immer wieder mit Eishandtüchern kühlen, um die Hitze in Flushing Meadows zu ertragen.
Trotz des Sieges gegen Rune bleibt Struff realistisch. Schon vor dem Match hatte er die Begegnung als
ein brutales Spielbezeichnet und wusste, dass er an seine Grenzen gehen würde. Diese Selbsteinschätzung hat sich bewahrheitet, doch gleichzeitig bewiesen, dass der erfahrene Spieler auch gegen jüngere Topstars mithalten kann.
Der Weg ins Hauptfeld und deutsche Hoffnungen
Bereits die Qualifikation für das Hauptfeld der US Open war für Struff ein Erfolg. Mit einem Sieg gegen Arthur Cazaux sicherte er sich seinen Platz im Turnier und verhinderte damit eine historische Schreckensbilanz für die deutschen Herren, die in den letzten Jahren bei Grand Slams oft früh scheiterten. Neben Struff hat auch Daniel Altmaier die zweite Runde erreicht, was die deutschen Fans zusätzlich beflügelt. Dennoch bleibt Struff derjenige, der mit seinem Einzug in die dritte Runde aktuell die größte Überraschung geliefert hat.
Ein Blick auf Struffs Karriere und Bedeutung des Erfolgs
Jan-Lennard Struff ist kein Unbekannter auf der ATP-Tour. Der 35-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren als zuverlässiger Spieler etabliert, der vor allem durch seine körperliche Präsenz und seinen Kampfgeist auffällt. Der aktuelle Erfolg bei den US Open markiert jedoch einen besonderen Höhepunkt, da er als Qualifikant gegen einen Spieler der Weltspitze triumphierte. Dieser Sieg könnte ihm nicht nur Selbstvertrauen für die kommenden Matches geben, sondern auch ein Zeichen setzen, dass Erfahrung und Ausdauer in diesem Sport weiterhin eine entscheidende Rolle spielen.
Für die deutschen Tennisfans ist Struffs Leistung ein Hoffnungsschimmer. Nach Jahren, in denen die Herren bei Grand Slams oft in den Hintergrund gerieten, zeigt der Warsteiner, dass auch außerhalb der absoluten Weltspitze mit großen Erfolgen zu rechnen ist. Die dritte Runde der US Open ist für Struff bereits ein Meilenstein, doch angesichts seiner aktuellen Form dürfen die Anhänger gespannt sein, wie weit der Weg noch gehen kann.

