Intel im Sog der Herausforderungen: Zweifel an 18A-Prozess werfen Schatten
Intel steht erneut im Rampenlicht der Halbleiterindustrie, allerdings nicht im erhofften positiven Licht. Die jüngsten Gerüchte über die Produktionsleistung ihres 18A-Prozesses verstärken die ohnehin angespannte Lage des Technologieunternehmens. Nach dem Rücktritt von CEO Pat Gelsinger, der die Firma auf diesen Prozess setzen wollte, berichtet die südkoreanische Chosun Daily von einer besorgniserregend niedrigen Ausbeute von nur 10%. Diese Zahl steht im massiven Kontrast zu früheren Aussagen von Intel, die von einer gesunden und gut laufenden Produktion sprachen.
In der Welt der Chipherstellung bemisst man den Erfolg eines Produktionsverfahrens an der Prozentausbeute funktionierender Chips pro Siliziumwafer. Zum Vergleich: TSMC erreicht mit seinem N3E-Prozess eine Ausbeute von bis zu 90%, während selbst Samsung mit einem niedrigeren Wert von unter 20% für seine 3nm-Technologie an seine Grenzen stößt. Eine 10%-Ausbeute wäre demnach für eine skalierbare Massenproduktion höchst problematisch.
Die Seriosität dieser 10%-Aussage wird allerdings infrage gestellt, da die Chosun Daily ihre Quellen nicht offenlegt. Zudem sind Informationen darüber, ob Broadcom tatsächlich einem Geschäft mit auf 18A gefertigten Wafern den Rücken gekehrt hat, nicht bestätigt. Analysten wie Ben Bajarin spekulieren über eine weitaus angenehmere Quote von 60%, die Gelsinger zuvor angedeutet haben könnte.
Das taube Rauschen um Intels 18A-Prozess zeigt die Turbulenzen auf, die das Unternehmen derzeit erlebt. Mit der bevorstehenden Einführung der Nova Lake- und Panther Lake-Prozessoren auf Basis des 18A-Prozesses steht die Firma vor einer entscheidenden Weichenstellung. Die Frage, ob Intel seine Zukunft stärker in die eigene Hand legen kann, bleibt bis auf Weiteres offen. Derzeitige Generationen wie Arrow Lake wurden vorwiegend von TSMC produziert, mit durchwachsenem Erfolg, was den Druck auf eine erfolgreiche Eigenproduktion weiter erhöht.

