Immobilienmarkt im Aufwind: Preise stabilisieren sich leicht
Nach einer Phase relativer Stabilität sind die Immobilienpreise in Deutschland wieder leicht im Aufwind, wie aktuelle Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) zeigen. Im vierten Quartal 2024 stiegen die Preise für Häuser und Wohnungen durchschnittlich um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zum vorherigen Quartal erhöhte sich das Preisniveau um moderate 0,7 Prozent.
Der VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt kommentierte diese Entwicklung mit der Einschätzung, dass zwar eine Stabilisierung zu beobachten sei, jedoch ein erneuter Boom, wie man ihn aus Niedrigzinszeiten kannte, nicht in Sicht sei. Dafür müssten die Zinssätze signifikant fallen. Dies sei der Hauptgrund für den rückläfigen Trend seit dem Hoch im Jahr 2022, als steigende Zinsen die Kreditkosten nach oben trieben.
Mit Blick auf die Preisentwicklung in verschiedenen Marktsegmenten verzeichneten Mehrfamilienhäuser einen deutlichen Preisanstieg von 2,9 Prozent über das Jahr hinweg, was auf die Rückkehr einiger großer Investoren hindeutet. Demgegenüber stiegen die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen lediglich um 1,2 Prozent.
In den großen Städten wie Berlin, Hamburg und München legten die Immobilienpreise um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, was über dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Der Wohnungsmarkt zeigt auch beim Vergleich mit dem dritten Quartal 2024 eine Zunahme von 0,9 Prozent.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail betrifft die Entwicklung am Mietmarkt: Die Neuvertragsmieten für Mehrfamilienhäuser stiegen um 4,6 Prozent im nationalen Durchschnitt und um 3,9 Prozent in den Metropolen. Diese Dynamik ist nicht überraschend, da viele potenzielle Käufer angesichts der Kombination aus gestiegenen Kreditkosten und nur moderaten Preissenkungen auf den Mietmarkt ausweichen.
Tolckmitt betont, dass nur umfangreicher Neubau dem Wohnungsmangel effektiv entgegenwirken könne. Zudem sei es unabdingbar, bürokratische Hürden im Bauprozess abzubauen und die Grunderwerbsteuer zu senken, um mehr Menschen den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern. Die bisherige politische Diskussion zur Wohnungspolitik sei angesichts ihrer Bedeutung stark unterrepräsentiert.