Im Test: Styx: Master of Shadows – Mein kleiner, grüner Goblin hängt draußen am Balkon …

Viele Fans von Assassin’s Creed warten bereits sehnsüchtig auf den neuen Teil der Serie. Aber Warten ist an sich keine schöne Beschäftigung und wenn man auf Stealth-Games steht, könnte man sich vielleicht die Wartezeit mit dem neuen Titel von Focus Home Interactive verkürzen. In Styx: Master of Shadows geht es um den namensgebenden Goblin Styx. Vielleicht kennen ein paar von euch „Of Orcs and Men“, denn da war der kleine grüne Taschendieb bereits schon als spielbarer Charakter neben dem Ork Arkail vorhanden. Zusammen mit diesem wollte er die Orks/Goblins retten, denn diese wurden durch die Menschen gejagt und hingerichtet. Leider erntete dieses Abenteuer damals nicht durchweg positives Feedback. Nun versucht es der Publisher erneut und schickt Styx alleine an die Front. Lohnt es sich, das Abenteuer zu starten oder handelt es sich hierbei auch nur um einen 0815-Titel? Diese Fragen und noch mehr beantworten wir euch in unserem Test.

Interessante Geschichte und gelungene Atmosphäre

Konflikte zwischen unterschiedlichen Völkern gibt es in fast allen Fantasy-Geschichten. Doch in dieser Geschichte sucht man sie vergebens, denn die Menschen arbeiten mit den Elfen zusammen, um den größten aller Schätze zu beschützen. Es handelt sich hierbei um den Weltenbaum, in diesem fließt das Goldharz. Dies scheint für alle eine Art Droge zu sein und jeder, der davon kostet, bekommt nicht genug und möchte immer mehr. Natürlich stellt sich einem die Frage, wie mächtig man wäre, wenn man selbst diese Quelle besitzen würde und genau hier kommt der Goblin Styx ins Spiel. Der kleine, freche Goblin ist der Hauptcharakter in dieser Geschichte und diese spielt weit vor den Geschehnissen von „Of Orcs and Men“. Er macht sich auf, dass Herz des Weltenbaumes zu finden, um die Macht des Goldharzes an sich zu nehmen. Natürlich wird dies nicht einfach, doch durch das Goldharz selbst besitzt Styx viele Fähigkeiten an sein Ziel zu gelangen.

Die Spielwelt sieht wirklich hübsch aus und gerade die tollen Lichteffekte in den einzelnen Level wissen zu überzeugen. Leider spielt der komplette Titel nur in einer einzigen Location und zwar dem Turm von Akenash, trotzdem sucht man Langeweile hier vergebens. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und Sammelgegenstände sind zu Hauf auf den großen Maps versteckt. Dennoch gibt es hier einen kleinen Kritikpunkt, und zwar die Zwischensequenzen. Diese wirken teilweise lieblos und die Mimik der Charaktere lässt hier zu wünschen übrig. Der Goblin selbst ist sehr gut animiert, doch hätten wir uns das auch bei seinen Gegnern gewünscht.

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Kleiner Goblin, große Karte und jede Menge Möglichkeiten

Neben den Sammelgegenständen bietet das Spiel auch einen wirklich großen Talentbaum. Hier kommt das bereits erwähnte Goldharz zum Einsatz. Styx scheint auch schon zu viel davon genascht zu haben und braucht daher regelmäßig die nächste Dröhnung. Aber dadurch hat er auch viele Vorteile gegenüber seinen Feinden. Beispielsweise kann er Klone erschaffen, die Wachen für ihn ablenken oder durch die Goldharz-Sicht erkennt er schon frühzeitig, wo sich welches Ziel befindet und welche Möglichkeiten er hat, unentdeckt zu bleiben. Natürlich bietet das Spiel neben den oben genannten Fähigkeiten noch viele weitere. Dadurch hat man ein individuelles Spielerlebnis und kann stets selbst entscheiden, wie man vorgehen möchte. Die Umgebung lässt sich mit einbeziehen und so kann man beispielsweise Fackeln löschen, um sich im Schatten zu bewegen oder aber die Leichenberge, die man definitiv am Ende jedes Levels vorweisen kann, in Schränken und Kisten verstecken. Styx kann sich aber auch selber dort verstecken, um die Lage auszukundschaften und sich bei Gefahr darin zu verstecken, bis der Alarm vorüber ist.

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Von fallenden Besen und aufmerksamen Gegnern

Ein wirkliches Kampfsystem hat Styx: Master of Shadows nicht zu bieten, trotzdem kann man sich, falls man wieder einmal von den wachsamen Wachen entdeckt wird, wehren. Wird man in einen Zweikampf gezwungen, kann man die Viereck-Taste dafür verwenden, um im richtigen Augenblick die Attacke abzuwehren. Hat man dies zwei-bis dreimal erfolgreich geschafft, lässt der Gegner seine Deckung fallen und man kann zum vernichtenden Schlag ansetzten. Wirklich viel verträgt der kleine grüne Bösewicht nicht und daher ist es ratsam sich immer im Schatten zu bewegen. Leider scheint die KI eine erhöhte Aufmerksamkeit zu besitzen, denn wenn man sich nur den kleinsten Schnitzer, wie z.B. fallende Besen erlaubt, kann es passieren, dass in wenigen Sekunden zwei Wachen Styx belagern und man kurz darauf das Zeitliche segnet. Hier legt Focus Home Interactive ein klares Augenmerk auf die Stealth-Action und will den Spieler darauf hinweisen, dass man hier nicht einfach nach Lust und Laune rumlaufen kann. Jeder Schritt sollte wohl überlegt sein und die Schwierigkeit dabei schwankt oft zwischen total übertrieben und wahnsinnig. Leider fragen wir uns immer noch, wieso man jeden Gegner töten muss, um ihn daran zu hindern Styx zu entdecken? Es gibt im Spiel keine Möglichkeit den Gegner nur auszuknocken oder bewusstlos zu schlagen, da jede Auseinandersetzung mit einem Genickbruch oder einer durchtrennten Kehle endet.

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Gameplay, Spieldauer und Widerspielwert

Neben den Hauptaufträgen erhält Styx auch immer wieder Nebenaufträge. Durch deren Erfüllung erhält man zusätzliche Erfahrungspunkte, die man dann in die zahlreichen Talente investieren kann. Hier muss man beispielsweise Mordaufträge abarbeiten oder unterschiedliche Kostbarkeiten stehlen. Die Abwechslung ist zwar nicht groß, Spaß hat man aber trotzdem allemal bei den kleinen Aufträgen, denn Styx gibt in jeder möglichen Situation seinen Senf dazu und das ist wirklich lustig. Wer schwarzen Humor verträgt, fühlt sich schnell zu Hause. Die Spieldauer hängt davon ab, wie gründlich man die einzelnen Maps durchsucht und wie wichtig einem die Sammelgegenstände sind. Abgesehen von den allgemeinen Sammelgegenständen auf der Karte ist in jedem Level ein Artefakt versteckt und der Fundort wird durch Zeichnungen im Menü angezeigt. Wenn man diesen Gegenstand dann gefunden hat, kann man ihn sich in seinem Versteck anschauen. Hier ist es auch möglich seine Fähigkeiten zu verbessern oder Missionen zu wiederholen. Zusätzlich kann man auch in jeder Mission unterschiedliche Wappen verdienen und diese helfen einem mehr Erfahrungspunkte zu generieren. Damit kommt man dann schneller in seinem Talentbaum voran. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Entweder man tötet niemanden, man bleibt völlig unentdeckt oder man durchsucht die ganze Karte bis man alle Münzen gefunden hat. All das verhilft einem schneller zu Ruhm und Ehre und auf dem Weg der beste Schattenkämpfer zu werden. Dadurch erhält man eine durchschnittliche Spielzeit von 6-8 Stunden. Natürlich ist der Wiederspielwert hoch für diejenigen, die alles freischalten wollen, um danach als ultimatives Bollwerk dem Feind gegenüber zu treten.

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Styx: Master of Shadows bietet kurzweiligen Spaß und hat einige interessante Gameplay-Elemente zu bieten. Neben einem Talentbaum und vielen Möglichkeiten die Umgebung mit einzubeziehen, bietet Styx auch eine interessante Geschichte und wirklich tolle Lichteffekte. Bei den Zwischensequenzen hätte man besser arbeiten müssen, denn durch die fehlende Gesichtsmimik und den gleichaussehenden Charakteren kommt dort kaum Fantasy-Feeling auf. Alles wirkt eintönig und lieblos. Gegenüber steht aber ein wirklich gut animierter Hauptcharakter, der mit flotten Sprüchen punkten kann. Bei Styx: Master of Shadows handelt es sich wirklich um ein reines Stealth-Game und daher sollte man auch nichts anderes erwarten. Man hat jederzeit die Möglichkeit seinen eigenen Weg zu suchen und dem Spieler wird nie vorgegeben, was er zu tun hat. Neben dieser Freiheit gibt es noch vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und Belohnungen für besonders unauffälliges Vorgehen. Das Kampfsystem könnte den meisten etwas zu simpel sein, da man nicht mehr machen muss, als einen Knopf zu drücken und das ist man von der Konkurrenz anders gewohnt. Trotzdem sollte man diesem Titel eine Chance geben, denn was Focus Home Entertainment hier veröffentlicht hat, braucht sich keineswegs hinter der Konkurrenz zu verstecken. Leider bietet das Spiel keine deutsche Sprachausgabe und daher muss man sich mit deutschen Untertiteln zufrieden geben. Zum Glück leisten die englischen Synchronsprecher beste Arbeit und es macht Spaß Styx beim Fluchen oder Flunkern zuzuhören. Um die Wartezeit auf Assassin’s Creed Unity zu verkürzen und seine Fähigkeiten nicht einrosten zu lassen, ist Styx: Master of Shadows die beste Wahl.

Gaming
[next-gamer.de] · 16.10.2014 · 03:54 Uhr
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