Aufruf zu verstärkter Unterstützung: Nato drängt auf raschere Waffenlieferungen an die Ukraine
Inmitten des anhaltenden Konflikts in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Allianzpartner dazu angehalten, die Waffenlieferungen an das osteuropäische Land zu beschleunigen und zu intensivieren. Bei einer nicht vorab angekündigten Pressekonferenz in Kiew betonte Stoltenberg gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die kritischen Folgen, die Verzögerungen in der militärischen Unterstützung für das Kriegsgeschehen haben können. Hervorgehoben wurde die bisherige Unterlegenheit der Ukraine gegenüber den russischen Kräften aufgrund der verzögerten Zufuhr von Waffen aus den USA. Trotz erfolgreicher Abschüsse feindlicher Raketen und Drohnen würde Russland frontale Durchbrüche erzielen. Dennoch gäbe es Lichtblicke: Die Vereinigten Staaten hätten bereits die ersten zugesagten Waffenlieferungen umgesetzt, aber weitere Fortschritte in der Unterstützung seien dringend erforderlich, wie beide Staatsoberhäupter betonten. Wichtige Themen der Gespräche waren die Stabilisierung der Front, die Zufuhr von Artilleriegranaten sowie die Lieferung weitreichender Raketen. Der Generalsekretär richtete einen eindringlichen Appell an die Nato-Staaten, im Zweifelsfall der Unterstützung der Ukraine den Vorzug zu gewähren, selbst wenn dies eine temporäre Vernachlässigung der eigenen Arsenal-Auffüllung bedeuten sollte. Dabei verwies er auf die Unersetzlichkeit verlorenen Lebens und die Möglichkeiten, Rüstungsgüter erneut zu produzieren. Im Zuge dessen lobte Stolberg die Bestrebungen, die Rüstungsproduktion zu steigern und gemeinsame Produktionslinien mit der Ukraine aufzubauen, wobei der Schwerpunkt aktuell auf der Lieferung zusätzlicher Flugabwehrsysteme liege. Seit über zwei Jahren leistet der Westen massive militärische Beihilfe zur Verteidigung der Ukraine gegen die russische Invasion. Kürzlich erzielte russische Gebietsgewinne in der Ostukraine führen Experten sowohl auf den Mangel an Munition als auch auf einen Fehlbestand an Soldaten in der ukrainischen Armee zurück. (eulerpool-AFX)