IKT soll den Ausstoß der Treibhausgase bis 2020 um 16,5% reduzieren
In einer neuen Studie mit dem Titel SMARTer 2020 prognostiziert die Boston Consulting Group (BCG), dass der effiziente Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) helfen könnte, das globale Emissionsniveau von Treibhausgasen in den nächsten sieben Jahren um 16,5% zu reduzieren.
Die Ergebnisse der BCG-Studie zeigen, dass das Potential der IKT-Industrie, die Treibhausgase zu reduzieren, deutlich unterschätzt wurde. Wenn von politischer Seite die richtigen Entscheidungen getroffen werden, könnten im IT-Bereich tatsächlich Treibhausgase in der CO-2 Bilanz um das siebenfache reduziert werden.
Einer der wichtigsten Prognosen des Berichts bezieht sich auf die Virtualisierung der IKT, die zu einer Abnahme der Treibhausgase führen wird. Vorteile wie das so genannte Cloud Computing und Video-Konferenzen werden die Leistungsfähigkeit von Konzernen in allen Bereichen erweitern. Indem ihre IKT auf Cloud-Computing umgestellt wird, benötigen Konzerne weniger Computer, Server und andere internen Hardwareeinheiten, ohne ihre IT Stellen reduzieren zu müssen.
IKT kann nicht nur aufgrund verbesserter Technologien Treibhausgase reduzieren, sondern effizientere Lösungen für eine große Bandbreite anderer Industrien bieten, wie z. B. dem Wohnungswesen, dem produzierenden Gewerbe oder der Viehhaltung. Einige IKT-gesteuerte Lösungen wie intelligente Stromnetze können die Effizienz steigern und Treibhausgase auf nationaler Ebene mindern, während andere Ansätze wie eine intelligente Hausverwaltung ähnliches auf individuellem bzw. haushaltsbezogenem Niveau leisten. Dies sind nur einige der 32 verschiedenen IKT-basierten Effizienzlösungen, die von der Studie ermittelt und empfohlen werden.
Der Bericht zeigt detaillierte Fallstudien für IKT-gesteuerte Lösungen zur Treibhausreduktion, die auf bestimmte Länder angewendet werden konnten. In der Fallstudie wird beispielsweise vorgeschlagen, dass Indien seinen großen Emissionszuwachs durch eine Verbesserung der mangelhaften nationalen Energie- und Transportinfrastruktur verändern könne. Durch Anwendung einer Reihe von IKT-basierten Lösungen auf ihren Energie- und Transportsektor könne Indien seinen massiven Beitrag zur CO 2-Bilanz reduzieren und gleichzeitig den Ausbau von IT Jobs in diesem stark wachsenden Arbeitsmarkt fördern.
Christiana Figueres, Geschäftsführerin des UNFCCC, erklärte: „Ich bin erfreut, dass diese wichtige neue Studie zeigt, wie die Informations- und Kommunikationstechnologie eine wichtige Rolle beim Energiesparen leisten kann. Nun brauchen wir weitere und effizientere politische Konzepte, die solche Aktivitäten würdigen und eine verzögerte Umsetzung abstrafen.“
Luis Neves, Vorsitzender von GeSI, fügte hinzu: „SMARTer 2020 zeigt, dass das Einsparpotenzial der IKT siebenmal umfangreicher ist als die direkten Emmissionen dieses Bereiches. Die Informationstechnologie kann uns zu einem Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft mit größerer Leistungsfähigkeit führen, während wir uns gleichzeitig um die Erhaltung unserer Umwelt kümmern.“


