Hoffnung auf Frieden - Verhandlungen in Istanbul starten vielversprechend
In einem erstmaligen Versuch seit 2022 haben direkte Gespräche zwischen ukrainischen und russischen Delegierten in Istanbul begonnen. Im historischen Dolmabahce-Palast trafen sich Vertreter der kriegsführenden Länder mit der Türkei als dritte vermittelnde Instanz. Das türkische Außenministerium übertrug die Bilder, die das Treffen dokumentieren.
Die Verhandlungen stehen unter der Leitung des türkischen Außenministers Hakan Fidan, der gleich zu Beginn der Sitzung nachdrücklich einen Waffenstillstand forderte. Auf russischer Seite führt Wladimir Medinski die Delegation an, der betonte, dass sie bereit zu konstruktiven und kompromissbereiten Gesprächen seien. Er hob hervor, dass seine Delegation mit umfassenden Vollmachten ausgestattet sei, um nachhaltigen Frieden auszuhandeln.
Trotzdem bleibt Russland bislang bei seinen Maximalforderungen, die auch Gebietsansprüche umfassen und sich gegen Nato-Optionen der Ukraine richten. Der russischen Delegation schlug allerdings Kritik entgegen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte Unzufriedenheit mit deren Zusammensetzung und sieht in Medinski keinen gleichwertigen Gesprächspartner.
Die US-Delegation, angeführt von Außenminister Marco Rubio, konnte bereits Gespräche mit ukrainischen und türkischen Vertretern führen. Doch die USA hegen allen Anstrengungen zum Trotz wenig Hoffnung auf schnelle Erfolge. Ein kritischer Kommentar des ehemaligen Präsidenten Donald Trump bestärkte diese Skepsis und warf Fragen über die zukünftige Rolle der USA im Ukraine-Konflikt auf.
Ein neuerlicher Sanktionsdruck der EU auf Russland bahnt sich derweil an, mit dem die EU auf die ablehnende Haltung des Kremls reagiert. Bundeskanzler Friedrich Merz kündigte dazu ein weiteres Sanktionspaket an, das kommende Woche verabschiedet werden könnte.