Hitze-Taktiken im Mittelmeerraum: Ein Überblick über Schutzmaßnahmen und Herausforderungen
Die südlichen Länder Europas, darunter Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei, sind seit Langem gefordert, ihre Angestellten sowie die breite Bevölkerung vor den Auswirkungen extremer Hitze zu bewahren. Unterschiedliche Strategien von Ländern und regionale Besonderheiten zeigen sich im Umgang mit hohen Temperaturen und erinnern an die Notwendigkeit praxistauglicher Maßnahmen.
In Griechenland führen Temperaturen über 40 Grad im Schatten regelmäßig zur vorübergehenden Schließung der Akropolis in Athen. Bei solcher Hitze setzen gesundheitliche Beschwerden wie Kreislaufprobleme schnell ein. Die griechische Regierung hat daher Maßnahmen wie Arbeitsverbote im Freien in den heißesten Stunden des Tages erlassen. Verstöße können empfindliche Geldbußen nach sich ziehen. Zudem sind klimatisierte öffentliche Räume bereitgestellt worden, um den Menschen sichere Zufluchtsorte zu bieten.
Spanien hat seine Gesetze zum Schutz der Beschäftigten vor Hitze besonders nach einem tragischen Vorfall im Jahr 2022, bei dem ein Mitarbeiter der Stadtreinigung in Madrid ums Leben kam, verschärft. Straßen werden mit Sonnensegeln überdacht, und neue Gesetze verpflichten Unternehmen zur Unterbrechung von Arbeiten bei extremer Hitze. Trotz dieser Regelungen bleibt die Umsetzung eine Herausforderung und insbesondere kleinere Betriebe in bestimmten Branchen entziehen sich häufig der Kontrolle.
Auch in Frankreich sind mit Beginn des Sommers neue Vorschriften für öffentliche Arbeitgeber in Kraft getreten. Diese beinhalten eine ausreichende Wasserversorgung und den Schutz am Arbeitsplatz. Der traditionelle Urlaubsrhythmus, der viele Franzosen im Juli und August verreisen lässt, hilft ebenfalls, die Auswirkungen von Hitzewellen zu mildern.
In Italien setzt sich in städtischen Regionen zunehmend der durchgehende Arbeitstag durch, während die Siesta in kleineren Städten weiterhin üblich ist. Die Regierung hat noch keine nationalen Schutzmaßnahmen verabschiedet, jedoch gehen einige Regionen mit eigenen Vorschriften voran. Ein Online-Tool bewertet das Arbeitsrisiko anhand meteorologischer und körperlicher Faktoren und erfordert bei hohen Gefahrenlagen eine Arbeitsunterbrechung.
Währenddessen bleibt der Hitzeschutz in Kroatien weitgehend dem Ermessen der Arbeitgeber überlassen, was von Gewerkschaften kritisiert wird. Ungarn hingegen verfügt über detaillierte Regelungen, die je nach Arbeitsbelastung angewendet werden.
Diese unterschiedlichen Ansätze zeigen nicht nur die Herausforderungen, die Hitzewellen mit sich bringen, sondern auch die Notwendigkeit, über neue, wirksame Strategien nachzudenken, um dem Klimawandel zu begegnen und die Bevölkerung nachhaltig zu schützen.

