Hintergrund: Taliban oder Zivilist?

Kabul (dpa) - Die NATO, die afghanische Regierung, die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz untersuchen das von der Bundeswehr angeordnete Bombardement in der nordafghanischen Provinz Kundus.

Unwahrscheinlich ist angesichts der schwierigen Umstände trotzdem, ob jemals alle Einzelheiten ans Licht kommen werden. Auch die Zahl der getöteten Zivilisten wird sich aller Voraussicht nach nie genau bestimmen lassen.

Die Opfer waren bereits begraben, als Soldaten der NATO-geführten Internationalen Schutztruppe ISAF den Ort des Bombardements aufsuchten. Der Gouverneur des betroffenen Distrikts Char Darah, Abdul Wahid Omarkhel, sprach zwar von 135 Toten. Seine Liste basierte aber auf Angaben von Stammesältesten und Dorfbewohnern, die nur schwer unabhängig überprüft werden können - wenn überhaupt. Teile der betroffenen Region sind unter Kontrolle der Taliban, Regierungsvertreter haben kaum Zugang.

Afghanische Beobachter verweisen darauf, dass die Regierung eine Entschädigung für jeden Toten angekündigt hat - und dass das in Char Darah zu der Versuchung führen könnte, die Opferzahl künstlich nach oben zu treiben. Schwierig ist zudem die Unterscheidung zwischen Zivilisten und Taliban. Die Aufständischen tragen keine Uniform. Wenn sie keine Waffe bei sich haben, sind sie nicht als feindliche Kämpfer zu erkennen. Jedes erwachsene Todesopfer des Bombardements könnte ein Taliban gewesen sein - oder aber auch nur ein harmloser Bauer.

Konflikte / Bundeswehr / Afghanistan
08.09.2009 · 21:33 Uhr
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