Hintergrund: Rücktritte von Bischöfen
John Magee, Cloyne (Irland): Papst Benedikt XVI. nimmt seinen Rücktritt im März 2010 an. Magee hatte ein Jahr zuvor den Verzicht auf sein Amt angeboten. Er hatte in seiner Diözese keine kirchlichen Sanktionen gegen Priester verhängt, denen sexueller Missbrauch von Minderjährigen nachgewiesen worden war. Magee bot im Zuge des Missbrauchsskandals in Irland als vierter Bischof den Rücktritt an.
Margot Käßmann, Hannover: Nach einer Alkoholfahrt mit 1,54 Promille tritt im Februar 2010 die hannoversche Bischöfin und Spitzenrepräsentantin von etwa 25 Millionen Protestanten zurück.
Georg Müller, Trondheim (Norwegen): Im Juni 2009 verkündet der aus Deutschland stammende Bischof von Trondheim und Oslo während einer Predigt überraschend seinen Rücktritt. Zunächst werden Differenzen mit der Glaubenskongregation als Grund angeben. Später wird bekannt, dass der katholische Kirchenmann vor 20 Jahren einen Chorknaben sexuell missbraucht haben soll.
Stanislaw Wielgus, Warschau: Der neue Erzbischof der polnischen Hauptstadt verzichtet unmittelbar vor der feierlichen Einführung im Januar 2007 auf sein Amt. Dann muss er Kontakte zum früheren kommunistischen Geheimdienst einräumen.
Kurt Krenn, St. Pölten (Österreich): Nach homo-erotischen Partys im Priesterseminar seiner Diözese und tausenden Kinderpornobildern auf Seminar-Computern tritt der Würdenträger im September 2004 zurück. Krenn hatte den Skandal wochenlang heruntergespielt.
Juliusz Paetz, Posen (Polen): Mit dem Rücktritt des Erzbischofs endet im März 2002 der größte Sex-Skandal der katholischen Kirche Polens. Paetz soll jahrelang Priester und Seminaristen sexuell genötigt haben.
John Aloysius Ward, Cardiff (Großbritannien): Nach Vorwürfen, er habe nichts gegen zwei pädophile Priester unternommen, legt der katholische Erzbischof von Wales im Oktober 2001 sein Amt nieder.