Herausforderungen bei der Digitalisierung der Bundeswehr: Verzögerungen und technische Hürden
Die Bundeswehr steht weiterhin vor relevanten Herausforderungen bei der Umrüstung auf digitale Technik, insbesondere im Rahmen des Projekts "Digitalisierung Landbasierte Operationen (D-LBO)". Trotz erzielter Fortschritte gibt es laut Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius noch erhebliche Probleme, die den Zeitplan beeinträchtigen.
Unlängst abgeschlossene Tests haben ermutigende Ergebnisse erbracht, insbesondere bei der Softwarefehlerbehebung des Führungsfunkgeräts sowie der Verschlüsselungstechnik. Dennoch bleiben bedeutende Schwierigkeiten bei der Datenübertragung, vor allem bei hoher Systemauslastung. Auch die Zusammenarbeit einzelner Softwarekomponenten sowie durchgeführte Reichweite-Tests lassen zu wünschen übrig.
Da die Industrie bislang nicht genügend Installation und Prüfung neuer Technologien abschließen konnte, verzögert sich die Serienintegration. Um diese Probleme zu adressieren, werden zunächst Fahrzeuge umgerüstet, die für die Einsatzbereitschaft nicht von entscheidender Bedeutung sind. Dies soll Zeit schaffen, um für die einsatzrelevanten Fahrzeuge Lösungen zu entwickeln.
Das milliardenschwere Projekt umfasst weit mehr als den Austausch alter Geräte durch digitale Funktechnik. Ein durchgängiges digitales Führungs- und Informationssystem für die Landstreitkräfte soll realisiert werden, das eine Vernetzung zwischen Soldaten, Fahrzeugen und Gefechtsständen ermöglicht. Die ambitionierte Zielsetzung sieht die Umrüstung einer ersten Division bis Ende 2027 vor, wobei rund 10.000 Fahrzeuge mit dem neuen System ausgestattet sein sollen.

