Gouverneur: Entführte Schulkinder in Nigeria befreit

Bundesstaat Kaduna
Hunderte Schulkinder waren mehr als zwei Wochen in der Gewalt von bewaffneten Entführern. Nun verkündet die regionale Regierung erleichternde Neuigkeiten. Doch die Lage bleibt gefährlich.
Foto: Sunday Alamba/AP/dpa
Nigerianische Soldaten patrouillieren an der LEA Primary and Secondary School Kuriga, wo die Schüler entführt wurden.

Abuja (dpa) - Dutzende in Nigeria entführte Schulkinder sind nach Angaben der Armee und der regionalen Regierungsbehörde wieder frei. Bewaffnete hatten vor mehr als zwei Wochen 287 Mädchen und Jungen aus einer Schule im nordwestlichen Bundesstaat Kaduna verschleppt. Nach Angaben eines Militärsprechers befreiten Sicherheitskräfte am frühen Morgen 137 Geiseln. Warum die Zahl der befreiten Kinder und die von der Schule angegebene Zahl der Entführten voneinander abwich, ist bislang unklar.

«Ich möchte bekanntgeben, dass unsere Schulkinder aus Kuriga freigelassen wurden» teilte Uba Sani, Gouverneur des Bundesstaats Kaduna, am Sonntag mit. Sie seien unverletzt. Die Freilassung sei das Ergebnis von «Operationen der Sicherheitsbehörden». Sani dankte dem Präsidenten und der nigerianischen Armee. Weitere Angaben machte er nicht, auch nicht zur Zahl der befreiten Schüler.

«Bei den Geiseln handelt es sich um dieselben Personen, die aus der Schule in Kuriga im Regierungsbezirk Chikun im Bundesstaat Kaduna entführt worden waren», teilte der Sprecher des nigerianischen Militärs, Generalmajor Edward Buba, mit. Die 76 weiblichen und 61 männlichen Geiseln seien im benachbarten Bundesstaat Zamfara gerettet und an die Behörden in Kaduna übergeben worden.

Schwer bewaffnete Männer umstellten Schulgebäude

Eine bewaffnete Gruppe hatte am 7. März eine Grund- und Mittelschule in der Ortschaft Kuriga überfallen. Nach Schilderung eines Lehrers, der sich im lokalen Fernsehen äußerte, wurde das Gebäude kurz vor Schulbeginn um 8.00 Uhr Ortszeit von schwer bewaffneten Männern umstellt. Die Täter hätten die etwa 700 Schüler und Lehrer gezwungen, sich in ein Waldgebiet zu begeben. Viele Kinder und Erwachsene hätten jedoch fliehen können.

Im Norden und Zentrum des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas mit mehr als 220 Millionen Einwohnern entführen sowohl kriminelle Banden als auch islamistische Terrorgruppen immer wieder Menschen. Vor fast genau zehn Jahren, im April 2014, sorgte die Entführung von 276 Schülerinnen durch die islamistische Miliz Boko Haram in Chibok im nordöstlichen Bundesstaat Borno für weltweites Entsetzen. Dutzende von ihnen bleiben weiter vermisst.

Worum geht es bei den Entführungen?

Boko Haram und anderen dschihadistischen Gruppen geht es bei den Entführungen meist darum, politische Forderungen zu stellen oder Mädchen und junge Frauen zur Zwangsheirat zu zwingen oder sie als Sex- und Haussklaven zu missbrauchen. Die Banden wollen dagegen vorwiegend Lösegeld erpressen. Nach Angaben der Wirtschafts- und Sicherheitsberatungsfirma SB Morgen sind Lösegeldzahlungen aufgrund von Nigerias Wirtschaftskrise mittlerweile zum Hauptgrund für Entführungen geworden. Allein in den zwölf Monaten zwischen Juli 2022 und Juni 2023 sind laut SB Morgen in Nigeria 3620 Menschen bei 582 Entführungsvorfällen gekidnappt worden, die weitaus meisten davon in Kaduna.

Die Region, in der sich die Schule befindet, gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. In den vergangenen Monaten sind immer wieder kleinere Gruppen von Menschen, vor allem Frauen und Kinder, in dem Bundesstaat entführt worden. Nach Angaben eines Abgeordneten wurden im benachbarten Regierungsbezirk binnen zwei Wochen mehr als 160 Menschen verschleppt.

Politik / Kriminalität / Terrorismus / Entführung / Freilassung / Kinder / Nigeria
26.03.2024 · 13:47 Uhr
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