Globale Uneinigkeit: Trumps Friedensplan und die europäische Gemengelage
Die internationalen Anstrengungen zur Beendigung des russischen Angriffs auf die Ukraine stoßen auf erhebliche politische Hürden. Der von US-Präsident Donald Trump vorgelegte Friedensplan stößt bei Deutschland und anderen Verbündeten der Ukraine auf Kritik. Der Vorschlag wurde am Rande des G20-Gipfels in Johannesburg diskutiert, allerdings als unvollständig und ausbaufähig bewertet. Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz betonte in Johannesburg, dass eine Lösung des Konflikts nicht ohne die volle Zustimmung der Ukraine möglich sei.
In einem parallelen Versuch, einen gewichtigen Beitrag zur Friedenslösung zu leisten, haben Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die EU beschlossen, sich mit den Vereinigten Staaten und der Ukraine in Genf zu treffen. An dem Treffen, welches auf Beraterlevel stattfinden soll, wird der US-Außenminister Marco Rubio erwartet, dessen Teilnahme allerdings noch nicht offiziell bestätigt wurde.
Unterdessen zeigt sich, dass die eigentlichen G20-Themen, wie die Bekämpfung der Klimakrise und die Beseitigung globaler Ungleichheiten, durch die geopolitischen Spannungen in den Hintergrund gedrängt werden. Nichtsdestotrotz konnte Gastgeber Südafrika eine Abschlusserklärung verabschieden, die diese Schwerpunkte aufgreift.
Als zusätzliches Zeichen der Spannungen hat die US-Regierung beschlossen, den ersten auf afrikanischem Boden abgehaltenen G20-Gipfel zu boykottieren. Hintergrund sind Anschuldigungen Trumps gegenüber Südafrika, die Fachleute jedoch als unbegründet zurückweisen. Die symbolische Übergabe des G20-Vorsitzes an die USA wurde aufgrund des Boykotts vertagt.

