Gewerkschaften verstärken bei der Postbank den Tarifdruck
Im Ringen um höhere Löhne bei der Postbank lässt die Arbeitnehmerseite nicht locker. Die Gewerkschaften Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) kündigten für diese Woche neue Warnstreiks an, um vor der vierten Verhandlungsrunde den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Die Aufforderung zu Arbeitsniederlegungen bezieht sich auf den Zeitraum von Dienstag bis einschließlich Mittwoch und betrifft die Service-Einheiten sowie Callcenter landesweit. Jan Duscheck, der Verhandlungsführer von Verdi, zeigt sich enttäuscht über die bisherige Haltung der Postbank: 'Trotz intensiver Gespräche zeigt sich der Arbeitgeber nicht kompromissbereit', so sein Kommentar.
Darüber hinaus rief der DBV Beschäftigte der PCC Services, einer Tochter der Deutschen Bank und Dienstleister für die Postbank, an den Standorten Berlin und Essen zu Arbeitsniederlegungen auf. Diese sind von Dienstag bis einschließlich Donnerstag geplant. Die IT-Probleme, welche die Postbank und ihre Kunden im vergangenen Jahr plagten, konnten bis Ende März größtenteils behoben werden – ein Umstand, auf den die Deutsche Bank besonders hinweist.
Die Forderungen der Gewerkschaften bleiben indes ambitioniert: Verdi tritt für eine Lohnerhöhung von 15,5 Prozent für rund 12.000 Beschäftigte ein, wobei mindestens eine Gehaltssteigerung um 600 Euro erreicht werden soll. Der DBV setzt sich für 14,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein und plädiert zudem für die Einführung einer vollständigen betrieblichen Altersversorgung. 'Nur Angebote, die eine deutliche Gehaltssteigerung beinhalten, können am 16. April auf offene Ohren stoßen', teilte der DBV im Zuge der Warnstreikankündigung mit.
Ebenso schwerwiegend sind die Strukturveränderungen, die bei der Postbank anstehen: Die Deutsche Bank plant, im Rahmen einer Restrukturierung bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Filialen zu schließen, was auch personelle Einschnitte mit sich bringen würde. (eulerpool-AFX)
