Friedrich Merz in Israel: Freundschaft und Herausforderungen im Fokus
Bundeskanzler Friedrich Merz hob bei seinem ersten offiziellen Besuch in Israel die historische und moralische Verpflichtung Deutschlands zur Wahrung des Existenzrechts des jüdischen Staates hervor. Bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog in Jerusalem betonte Merz die unerschütterliche Unterstützung Deutschlands. Er nannte es ein Wunder, dass nach den Verbrechen des Holocaust eine so starke Freundschaft zwischen beiden Ländern entstehen konnte und bekräftigte die deutsche Solidarität, besonders nach dem jüngsten Angriff der Hamas im Oktober 2023. Gleichzeitig erkannte Merz die Komplexität der aktuellen Lage an und sprach die „Dilemmata“ an, denen sich Deutschland durch das Vorgehen der israelischen Armee im Gaza-Krieg gegenübersieht. Er bekannte sich jedoch zur Grundhaltung, dass Israel das Recht auf Selbstverteidigung habe, bei Anerkennung der Zweistaatenlösung als langfristiges Ziel.
Präsident Herzog äußerte den Wunsch, dass der Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump positive Veränderungen für die Region und die Rolle Deutschlands dabei bringen könnte. Die kürzliche Stationierung des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 in Deutschland bezeichnete Herzog als bedeutend und emotional. Im Gästebuch des Präsidentenpalastes betonte Merz die Wichtigkeit der deutsch-israelischen Freundschaft und warnte vor einer weiteren Eskalation im Westjordanland, da dies den Weg zu einem palästinensischen Staat gefährden könnte. In einem geplanten Treffen mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stehen sowohl der Nahost-Friedensprozess als auch die deutsch-israelischen Beziehungen nach einem Rüstungsexport-Stopp im Mittelpunkt. Trotz internationaler Bedenken bezüglich Netanjahu betont Merz die Notwendigkeit eines fortgesetzten politischen Dialogs zwischen beiden Nationen.

