Friedrich Merz auf europäischer Mission: Treffen mit EU-Spitzen und Nato
Kaum im Amt, zeigt sich Friedrich Merz, der neue Bundeskanzler Deutschlands, äußerst reisefreudig. Bereits seine zweite Auslandsreise führt ihn nach Brüssel, wo hochrangige Treffen mit Persönlichkeiten der Europäischen Union und der Nato anstehen. Erst vor wenigen Tagen absolvierte er Auftaktbesuche in Paris und Warschau.
In Brüssel wird Merz unter anderem auf den Nato-Generalsekretär Mark Rutte, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident António Costa sowie Parlamentspräsidentin Roberta Metsola treffen. Die angestrebten Gespräche sollen nicht nur die Beziehungen stärken, sondern auch Deutschlands Rolle als aktiver Teilnehmer im europäischen Diskurs neu beleben. Merz hatte bereits bei der Koalitionsvertragsunterzeichnung die Notwendigkeit betont, Deutschland wieder lauter im europäischen Konzert erklingen zu lassen und eine tragende Rolle im europäischen Projekt einzunehmen.
Sein Vorgänger Scholz musste sich von Merz häufig den Vorwurf gefallen lassen, in Sachen Europapolitik zu passiv agiert zu haben. Diese 'europapolitische Sprachlosigkeit' möchte Merz nun beenden, indem er auf enge Kooperation mit Ländern wie Frankreich und Polen setzt. Eine verstärkte europäische Souveränität soll außerdem die Antwort auf die geänderte außenpolitische Ausrichtung der Vereinigten Staaten unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump sein.
Ein weiteres zentrales Thema in Brüssel wird die Sicherheitsarchitektur der Nato angesichts der Bedrohung durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sein. Vor allem die Verteidigungsbereitschaft des Bündnisses soll auf dem Prüfstand stehen. Dies bereitet zudem den Weg für den bevorstehenden Nato-Gipfel im Juni in Den Haag, zu dem Trump erstmals seit seinem Amtsantritt eingeladen wurde.