Figma legt furioses Börsendebüt hin und erreicht 60-Milliarden-Dollar-Bewertung
Mit einem Kurssprung von 250 Prozent auf 115,50 US-Dollar am ersten Handelstag hat Figma ein spektakuläres Börsendebüt hingelegt. Die Notierung an der New York Stock Exchange folgte auf eine mehrfach überzeichnete Kapitalerhöhung über 1,2 Milliarden US-Dollar – und katapultierte die voll verwässerte Unternehmensbewertung auf über 60 Milliarden Dollar.
Die Preissetzung bei 33 Dollar je Aktie, verkündet erst am Vorabend des Listings, lag bereits deutlich über der zuvor erhöhten Spanne von 30 bis 32 Dollar. Ursprünglich hatte Figma mit einer Preisspanne von 25 bis 28 Dollar geplant. Noch 2023 war das Unternehmen mit lediglich 12,5 Milliarden Dollar bewertet worden, bei einem Sekundärverkauf von Mitarbeiteraktien.
Der Börsengang gilt als Lackmustest für den IPO-Markt von Tech-Start-ups, der in den letzten Jahren von hoher Volatilität und steigenden Zinsen weitgehend blockiert war. Der Erfolg von Figma dürfte nun andere Wagniskapital-finanzierte Unternehmen ermutigen, die seit Jahren auf ihren Börsengang warten. Zuletzt hatte bereits der Data-Center-Betreiber CoreWeave erfolgreich debütiert.
Figma, das Software für die Gestaltung von Apps und Websites entwickelt, setzte im ersten Quartal 2024 rund 228 Millionen Dollar um – ein Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn betrug 45 Millionen Dollar. 2023 verbuchte das Unternehmen aufgrund von Steuerverpflichtungen im Zusammenhang mit einer Mitarbeiteraktien-Transaktion einen einmaligen Nettoverlust von 732 Millionen Dollar.
Ein zusätzlicher Liquiditätspuffer stammt aus der geplatzten Übernahme durch Adobe: Das 2022 angekündigte 20-Milliarden-Dollar-Angebot scheiterte an regulatorischen Bedenken – Figma erhielt dennoch eine Break-up-Fee von einer Milliarde Dollar.
Mit dem Börsengang profitieren besonders frühe Investoren wie Index Ventures, Iconiq Capital, Sequoia Capital und Greenoaks Capital. Index und Iconiq hatten bereits 2013 bei einem Einstiegspreis von 9 Cent pro Aktie investiert. Heute sind ihre Anteile jeweils mehrere Hundert Millionen wert.
Trotz Börsengang bleibt Gründer und CEO Dylan Field an der Macht. Durch sogenannte Super-Voting-Aktien sichert er sich weiterhin die Kontrolle über das Unternehmen.
Federführend bei der Platzierung waren Morgan Stanley, Goldman Sachs, Allen & Company und JPMorgan.


