Fed-Gouverneurin Bowman warnt vor unklarer Lage am Arbeitsmarkt und Inflationsrisiken
Die Gouverneurin der Federal Reserve, Michelle Bowman, äußerte sich am Freitag besorgt über die anhaltenden Inflationsrisiken und die schwer zu interpretierenden Entwicklungen am Arbeitsmarkt, was zu einer vorsichtigen Herangehensweise bei weiteren Zinssenkungen der Zentralbank führt. Vor der Missouri Bankers Association erläuterte Bowman, dass die Inflationsgefahren in Anbetracht des nahezu vollständigen Beschäftigungsstands bestehen bleiben.
Bowman empfahl, die geldpolitischen Zinsen behutsam und schrittweise zu senken, da die Inflation nach wie vor hoch sei. Ihre Bemerkungen bezogen sich hauptsächlich auf Bankangelegenheiten. Sie sprach nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts für November, der eine Erholung bei den Neueinstellungen mit einem Zuwachs von 227.000 Stellen im Vergleich zu einem schwachen Oktober zeigt, während die Arbeitslosenquote leicht auf 4,2% stieg.
Diese Daten verstärkten die Erwartungen am Markt, dass die Entscheidungsträger bei der nächsten Sitzung, die am 17. und 18. Dezember stattfindet, den Zielkorridor der Federal Funds Rate um einen Viertelprozentpunkt senken werden. Dies wäre die vierte Senkung der Zinsspanne um insgesamt einen Prozentpunkt seit September. Die Reduzierungserwartungen bestehen, da die Inflationsdrucke nachlassen und gleichzeitig die Sorge besteht, dass eine zu restriktive Geldpolitik den Arbeitsmarkt belasten könnte.
Bowman äußerte sich jedoch kritisch gegenüber dem Ausmaß der Zinssenkung im September und bleibt besorgt über die Inflation. Sie lehnte es ab, eine konkrete Empfehlung für die bevorstehende Sitzung auszusprechen, betonte jedoch, dass der aktuelle Arbeitsmarktbericht sowie die kommende Inflationsstatistik ihre Entscheidung beeinflussen werden.
In Bowmans Einschätzung bleibt die Wirtschaft robust, mit einer Kerninflation, die über dem Ziel der Fed liegt, und einer Arbeitslosenquote, die trotz des jüngsten Anstiegs deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegt. Der Fortschritt bei der Inflationssenkung scheint jedoch ins Stocken geraten zu sein. Zwar liegt der Arbeitsmarkt laut Bowman im Bereich der Vollbeschäftigung, doch die Zuverlässigkeit der aktuellen Arbeitsmarktdaten ist aufgrund von Messherausforderungen und Datenrevisionen eingeschränkt.
Abschließend betonte Bowman, dass sie vorsichtig bleibt, wenn es um Signale aus einer begrenzten Datenbasis wie den aktuellen Arbeitsmarktdaten geht.

