Fed-Direktor Wallers Äußerungen belasten den Euro
Die Aussichten einer straffen geldpolitischen Ausrichtung der USA haben am Donnerstag für einen leichten Druck auf den Euro gesorgt. Im Tagesverlauf rutschte die europäische Währung auf einen Monatstief von 1,0775 US-Dollar ab und stabilisierte sich später bei einem Kurs von 1,0801 Dollar. Die Europäische Zentralbank pegelte den Referenzkurs bei 1,0811 US-Dollar ein, ein minimaler Rückgang im Vergleich zum Vortag, der bei 1,0816 US-Dollar lag, und wodurch der Kurs für den Dollar auf 0,9250 Euro anstieg.
Hinter der Vorsicht der Anleger stehen Aussagen von Christopher Waller, Mitglied des Führungsgremiums der US-Zentralbank (Fed), der eine abwartende Haltung zu einer möglichen Senkung der Leitzinsen signalisiert. Die aktuellen ökonomischen Daten würden es nicht nötig machen, die Zinsen unmittelbar zu senken, so Waller, der außerdem die jüngsten Inflationsraten als unbefriedigend bezeichnete und klarstellte, dass er vor einer Zinskorrektur mehrere Monate mit positiven Inflationsdaten sehen möchte. Sein Hinweis auf eine starke Wirtschaft und konstant hohe Neueinstellungen spricht ebenso für die momentane zurückhaltende Linie in der Zinspolitik.
Dies wird auch durch die am Donnerstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten bestätigt, welche auf ein überraschend hohes Wirtschaftswachstum am Jahresende hinweisen und einen Rückgang bei den Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe verzeichnen. Eine unerwartet positive Verbraucherstimmung im März fügt sich dabei in das Bild einer gefestigten Wirtschaftslage.
Gegenläufige Informationen aus dem Euroraum waren hingegen nicht ausschlaggebend für Kursbewegungen. Es zeigte sich sowohl ein Anstieg der Geldmenge im Februar als auch eine diskrepante Entwicklung in Italien, wo die Unternehmensstimmung anstieg, während das Verbrauchervertrauen abnahm. (eulerpool-AFX)