FDP-Politiker wirft Kassen Attacke gegen Ärzte vor
Berlin (dpa) - Die Forderung der gesetzlichen Krankenkassen nach Kürzungen bei den Ärzte-Honoraren stößt in der FDP auf massive Kritik. «Das ist eine Attacke auf die Versorgungssicherheit in den Flächenstaaten», sagte der FDP-Gesundheitsexperte Lars Lindemann der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Die Kassen hatten angekündigt, den sogenannten Orientierungswert für die Leistungen der rund 130 000 niedergelassenen Mediziner um gut sieben Prozent oder 2,2 Milliarden Euro senken zu wollen.
So eine pauschale Kürzung treffe auch die Ärzte, die an der Einkommensskala unten stehen, sagte Lindemann. «Kinderärzte, Augenärzte, Dermatologen und HNO-Ärzte können bereits heute von dem Honorar, die sie im gesetzlichen Bereich generieren, kaum noch ihre Praxis mit akzeptablen Standards unterhalten.» Der Vorstoß der Kassen grenze an Realitätsverweigerung.
Deren Spitzenverband hielt am Samstag dagegen. «Ärzte haben nach Abzug der Praxiskosten ein durchschnittliches Brutto-Einkommen von 165 000 Euro. Da kann man wohl kaum von Mangel sprechen. Wenn einzelne Facharztgruppen nicht ganz so viel haben sollten wie der Durchschnitt, dann ist das ein Verteilungsproblem zwischen den Ärzten, was man nicht dadurch lösen kann, dass man Beitragsgelder mit der Gießkanne an die Ärzte verteilt», sagte der Sprecher des Krankenkassen-Spitzenverbandes, Florian Lanz, der dpa.