Europas Unterstützung für die Ukraine bleibt stabil – Industrie profitiert
Trotz eines Rückgangs im Vergleich zu den Höchstständen in den Vormonaten hält Europa seine Hilfe für die von Russland angegriffene Ukraine auf einem bemerkenswert hohen Niveau aufrecht. Wie aus dem jüngsten Ukraine-Support-Tracker des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) Kiel hervorgeht, belief sich die europäische Unterstützung im Mai und Juni auf rund 12,6 Milliarden Euro. Auffallend ist, dass im gleichen Zeitraum aus den USA keine neuen Hilfsleistungen verzeichnet wurden.
Besonders im März und April war die Hilfe Europas deutlich angestiegen, was auf die Notwendigkeit zurückzuführen war, fehlende amerikanische Zuwendungen zu kompensieren. Die damalige Unterstützung summierte sich auf beachtliche 19,9 Milliarden Euro. Die Erhebung des IfW Kiel umfasst militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe, wobei über 40 Länder, darunter die EU-Staaten, die USA und Japan, einbezogen sind.
Ein interessanter Umstand ist der steigende Einfluss der Rüstungsindustrie auf die Militärhilfe. Laut Taro Nishikawa, dem Leiter des Projekts, werden die Lieferungen zunehmend über Aufträge an Rüstungsunternehmen abgewickelt, was eine Entlastung der Lagerbestände zur Folge hat. Im Mai und Juni wurden von den insgesamt 10,5 Milliarden Euro an Militärhilfen mindestens 4,6 Milliarden Euro direkt an Rüstungsfirmen vergeben, bevorzugt in Europa und der Ukraine.

