Europas Aktienmärkte starten verhalten in den Dezember
Nach jüngsten Kursanstiegen präsentierten sich die europäischen Aktienmärkte zum Monatsbeginn Dezember von ihrer zögerlichen Seite. In einem erneut angespannten globalen Marktumfeld haben sich Anschlusskäufe als herausfordernd erwiesen. Besonders im Fokus stehen Kryptowährungen, die als Indikator für eine sinkende Risikobereitschaft wahrgenommen werden. Gleichzeitig verunsichern Spekulationen über mögliche Leitzinserhöhungen in Japan Anleger weltweit. Der EuroStoxx 50 bewegte sich nahezu seitwärts und schloss bei 5.667,48 Punkten.
Der Leitindex der Eurozone verbuchte im Vergleich zum Freitagsstand einen minimalen Verlust. Insbesondere die Frankfurter Börse wirkte als bremsender Faktor, wo sich Rheinmetall, Infineon und Siemens Energy als die größten Verlierer zeigten. Zu den negativen Einflüssen gesellte sich Airbus, das nach Meldungen über Qualitätsprobleme und einem anschließenden Kursrutsch die Stimmung trübte.
Außerhalb der Eurozone war das Meinungsbild geteilter. Während der britische FTSE 100 leicht um 0,2 Prozent auf 9.702,53 Zähler fiel, konnte der Schweizer SMI mit einem Plus von 0,1 Prozent in den Handelsschluss gehen, bei 12.850,73 Punkten.
Am stärksten nachgefragt waren Rohstoff-, Konsum- und Einzelhandelstitel. Hier erreichte der Sektor der Minenaktien mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent den höchsten Stand seit Juni 2024.
Im Gegensatz dazu gab der Industriegütersektor um 1,2 Prozent nach, bedingt durch den belastenden Einfluss von Airbus, das mit einem Tagesverlust von 5,8 Prozent auffiel. Die Probleme des Flugzeugbauers, insbesondere bei Software- und Rumpfteilen der A320-Jets, sorgten für Verunsicherung unter Investoren. Diese Herausforderungen wirkten sich auch auf Unternehmen in der Airbus-Lieferkette aus, wie die Aktien von Thales, die an der Pariser Börse um 2,6 Prozent fielen. Auch Triebwerksproduzenten wie MTU, Safran und Rolls-Royce standen unter Druck und verloren bis zu 2,9 Prozent.
AMS-Osram sah sich mit einem drastischen Einbruch von 16 Prozent konfrontiert, da die US-Bank JPMorgan das Kursziel deutlich senkte und die Aktien auf "Underweight" herabstufte, was die Gewinnentwicklung des Sensorenherstellers infrage stellte. Easyjet verzeichnete einen Rückgang um 1,2 Prozent, ebenfalls durch eine Abstufung von JPMorgan befeuert. Im Kontrast dazu erzielte Air France-KLM einen bemerkenswerten Kursanstieg von 7,6 Prozent, begünstigt durch eine positive Bewertung von JPMorgan, die der Fluggesellschaft Margenpotenzial zuschrieb.
Die Aktien von Richemont verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um fast zwei Prozent. Analysten erwarten hier und bei anderen Luxusgütertiteln wie LVMH und Burberry ein dynamischeres Wachstum für 2026.

