Europäische Experten tagen zur Grenzraumforschung an der TU Kaiserslautern

(pressebox) Kaiserslautern, 06.09.2016 - Wie leben Menschen in Grenzregionen? Was bedeutet es, in einem Land zu leben und im Nachbarland zu arbeiten? Wie wird sich der europäische Raum in den nächsten Jahren entwickeln? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher in der Raumplanung. Vom 19. bis 20. September kommen sie zu einer internationalen Tagung auf dem Campus der TU Kaiserslautern zusammen. Organisiert wird das Symposium von Professorin Dr. Karina Pallagst und ihrem Team gemeinsam mit dem europäischen Dachverband für Raumforschung, der Association of European Schools of Planning (AESOP).

Das Europa der offenen Grenzen ist seit Beginn der Flüchtlingskrise ins Wanken geraten. Doch gerade in den Grenzregionen ist Europa in den vergangenen Jahren stark zusammengewachsen: Es gibt zahlreiche Pendler, die etwa in Frankreich wohnen und in Deutschland oder Luxemburg einer Arbeit nachgehen, zum Einkaufen über die Grenze fahren und im Nachbarland eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren.

An der TU Kaiserslautern forscht Dr. Karina Pallagst, Professorin für Internationale Planungssysteme im Fachbereich Raum- und Umweltplanung, an Themen, die sich mit der Entwicklung von Grenzräumen befassen. Sie und ihr Team untersuchen unter anderem die Folgen schrumpfender Städte in Industrieländern, entwickeln Raumplanungskonzepte für grenzüberschreitende Räume und vergleichen Stadt- und Regionalentwicklung in verschiedenen Ländern innerhalb und außerhalb Europas. Bei ihrer Arbeit profitieren sie in direkter Weise von der Großregion. Die TU Kaiserslautern ist im Verbund Universität der Großregion aktiv. Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg arbeiten hierbei in verschiedenen Bereichen eng zusammen, unter anderem in der Grenzraumforschung.

Die Tagung steht unter dem Motto "Transboundary Spaces, Policy Diffusion and Planning Cultures: New Challenges - Ways Forward". "Das Symposium soll einen Auftakt bilden, um die Grenzraumforschung in Europa weiter zu intensivieren. Zugleich möchten wir gemeinsam mit den Forscherkolleginnen und -kollegen aus anderen europäischen Ländern stabile Forschungsnetzwerke für die Raumwissenschaft aufbauen", berichtet die Professorin.

Rund 50 Gäste aus ganz Europa werden zu der Tagung auf den Campus der TU kommen, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Grenzraum- und Planungsforschung auszutauschen. Unter anderem wird der renommierte niederländische Raumplaner Andreas Faludi die aktuelle EU-Krise zum Anlass nehmen und über die Integration in Europa sprechen. Der Professor hat sich lange mit der Europäischen Raumentwicklung beschäftigt. Er ist zudem Ehrenmitglied der AESOP.

"Unsere Tagung soll drei Themen näher beleuchten", sagt Pallagst weiter. "Zum einen möchten wir über grenzüberschreitende Räume diskutieren." Dabei gehe es unter anderem darum, wie Menschen in Grenzregionen leben oder wie industrielle und wirtschaftliche Entwicklungen dort im Vergleich zu anderen europäischen Regionen verlaufen.

Einen weiteren Schwerpunkt stellt der Wissenstransfer zwischen einzelnen europäischen Regionen dar. "Hierbei gehen wir beispielsweise der Frage nach, wie Kommunen, insbesondere Stadtplaner und planerische Entscheidungsträger voneinander lernen können", sagt Pallagst weiter. "Wissen kann dabei ganz systematisch ausgetauscht werden. Kommunen können auf erprobte und bewährte Konzepte zurückgreifen, zum Beispiel bei Kampagnen zur Verkehrssicherheit, die in einer anderen Stadt schon Erfolg gehabt haben", ergänzt Patricia Hammer, die gemeinsam mit Professorin Pallagst die Tagung organisiert.

Außerdem möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Tagung nutzen, um die unterschiedlichen Planungskulturen innerhalb der europäischen Länder zu analysieren. "Jedes Land bringt eine andere Kultur mit, blickt auf eine andere Geschichte zurück. Es gelten andere Sichtweisen und Gesetze im Bereich der Raumplanung. Dies alles müssen wir bei unserer Arbeit berücksichtigen." Das habe auch Folgen für unterschiedliche Planungen von Regionen, Städten und Infrastrukturen. "Wir können in Europa noch viel voneinander lernen. Gerade die grenzüberschreitenden Regionen können als Modellregionen hierbei eine Schlüsselrolle spielen", so Pallagst.

Pallagst und Hammer organisieren das Symposium an der TU Kaiserslautern gemeinsam mit der Association of European Schools of Planning, AESOP - dem Dachverband der europäischen Raumplanungsschulen. Finanziell wird es unter anderem vom "Research Center Region und Stadt" der TU Kaiserslautern unterstützt.

Das Programm und weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter www.ru.uni-kl.de/ips/aktuell/aesop/

 
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[pressebox.de] · 06.09.2016 · 08:18 Uhr
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