Euro behauptet sich trotz ruhigem Wochenstart und EZB-Zinsspekulationen
Angesichts eines ruhigen Wochenauftaktes an den Devisenmärkten hat sich der Euro zu Beginn der Woche kaum von der Stelle bewegt und notiert weiterhin nahe der Marke des letzten Freitagabends. Das Barometer für die europäische Gemeinschaftswährung, der von der Europäischen Zentralbank festgelegte Referenzkurs, verharrt dabei bei 1,0653 US-Dollar.
Die Marktteilnehmer blicken auf einen Wochenstart mit überschaubarem Terminkalender. Aus der Eurozone stehen erst am Nachmittag Daten zur Verbraucherstimmung an, welche gewöhnlich ohne große Marktbewegungen zur Kenntnis genommen werden. Aus den Vereinigten Staaten werden zudem keine wirtschaftlichen Veröffentlichungen erwartet, die nennenswerten Einfluss auf den Devisenmarkt haben könnten.
Aufhorchen lässt allerdings die Ankündigung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die am Abend an der renommierten Yale University eine Vorlesung halten wird. Ihre Ausführungen könnten Aufschluss über die geldpolitische Marschrichtung der Zentralbank geben, insbesondere in Bezug auf die erwartete erste Zinssenkung im Juni, die als Reaktion auf abflachende Inflationszahlen gedeutet wird.
Trotz potenzieller Unsicherheiten durch die Ölmarktsituation, betont Frankreichs Zentralbankpräsident Francois Villeroy de Galhau, die EZB lasse sich in ihrer Entscheidungsfindung nicht beirren. Auch ein vorübergehender Anstieg der Ölpreise durch kürzliche Spannungen im Nahen Osten führe nicht zu einer "mechanischen Reaktion" seitens der Währungshüter. Eine genaue Analyse sei erforderlich, um zu beurteilen, inwiefern externe Schocks wie militärische Auseinandersetzungen – beispielhaft ein Israel zugeschriebener Militärschlag gegen den Iran – die Inflationstendenzen tatsächlich beeinflussen.
Keinerlei geldpolitische Impulse sind in der kurzfristigen Zukunft von der US-Notenbank zu erwarten, da diese sich vor der kommenden Zinssitzung in der nächsten Woche in der traditionellen Schweigeperiode befindet. (eulerpool-AFX)